Nachdem wir bisher bemalte Häuser nur von außen bestaunen durften, wohnen wir jetzt selber (zumindest vorübergehend) in einem!

Nachdem wir bisher bemalte Häuser nur von außen bestaunen durften, wohnen wir jetzt selber (zumindest vorübergehend) in einem!

Vor ein paar Tagen bin ich auf folgende Werbung einer Firma aus dem Schwarzwald gestoßen, die mich ziemlich irritiert und geärgert hat.

Für Frauen, die ja bekanntermaßen wegen ihrer weiblichen Gene nicht richtig dazu in der Lage sind, Werkzeug zu benutzen und geistig wohl von den Vorgängen, eine Schraube fest zu ziehen, stark überfordert sind, wird ein neues Werkzeug angeboten. Die beliebten Farben Lila und Rosa sollen Frauen die Scheu vor diesen fremden und gefährlichen Dingen nehmen und sie davor schützen, dass versehentlich ein richtiger Mann nach diesen Schraubenziehern greift. Was dabei besonders unverschämt ist, ist dass die Firma davon ausgeht, dass Frauen offensichtlich auch noch so dumm ist, dieses Zeug zu kaufen. Drei Schraubenzieher zu einem total überzogenen Preis, für Menschen die so etwas offensichtlich nur einmal alle 10 Jahre benutzen. Darüber hinaus kann man mit diesem Werkzeug weder ein Ikea-Regal aufbauen, noch ein Loch in die Wand bohren um das Regal aufzuhängen, noch eine Schraube in der Nähmaschine auswechseln (bei denen Frauen übrigens einfach mehrere Schraubenschlüssel in GELB!!! zugemutet werden). Also selbst Menschen, die Schraubenzieher konstant benutzen, können mit diesen relativ wenig anfangen. Dass diese dann auch noch lila rosa sein müssen, damit das Frauen als „weiblich??“ erkennen halte ich für äußerst fragwürdig.
Soweit ich mich dran erinnere sind die besten Schraubenschlüssel in der Regel rot…. sind die dann weiblich oder männlich???

In Frankreich bin ich dann über diese Zeitschrift gestolpert und wurde zumindest teilweise mit den Angeboten für „weibliche Heimwerkerinnen“ wieder versöhnt.
In der französischen Zeitschrift für „Mode und Arbeit“ wird für ganze 4,75€ ein Werkzeugset angeboten mit dem man tatsächlich etwas anfangen kann. Mit Cutter, Wasserwaage, Zentimetermaß und 10 Bits kann man diverse Ikea-Regale aufbauen, zumindest die meisten Schrauben in Dübel drehen und Markierungen für ein Wandregal zuverlässig erstellen. Dieses Werkzeugset gibt es dann auch noch in BLAU!! Zum Glück war auf dem Titelblatt eine Frau abgebildet, sonst hätte ich noch gedacht das ganze für Männer sei.
➜ Also ich fasse noch mal aus meiner Sicht zusammen: In Frankreich, das berühmt für seine weiblichen Frauen ist, ist es weiblich Werkzeug zu benutzen, dass blau ist und mehrere Funktionen hat. Im „aufgeklärten“ Deutschland muss man sich als Frau mit 3 Schraubenschlüsseln zufrieden geben, darf nicht auf „engen“ Parkplätzen parken und muss eine äußerst fragwürdige Werbung für den Schwarzwald mit einem „zwinkernden“ Auge sehen. Warte mal… alle diese Dinge Ereignisse sind aus dem Schwarzwald. Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für den Rest von Deutschland?
Wer hätte gedacht, dass es sowas auch hier und nicht nur in Lyon gibt. 🙂
Position:Saalburgstraße,Frankfurt am Main,Deutschland

Lyon ist die Hauptstadt der Wandmalereien, auf französisch murs peints oder fresques genannt. An den zwei Tagen, die ich zuerst allein und am zweiten Tag mit Anke auf der Suche danach war, konnten wir längst nicht alle davon aufspüren. Aber die, die wir aufgetan haben, seien im folgenden dokumentiert.
Eine besondere Bildergalerie ist den dem Lyoner Architekten Tony Garnier gewidmeten Murs peints Les Cités ideales vorbehalten.
Die Standorte der von uns besichtigten Wandfresken können auf unserer Google-Karte (siehe ganz unten) nachgeschlagen werden. Da Lyon auch von Google Street View erschlossen ist, kann der geneigte Leser unsere Tour nachvollziehen. Ein Klick auf „Weiterlesen“ lohnt, aber Vorsicht, es folgen eine Menge Bilder!
Das wahrscheinlich größte und aufwändigste Wandgemälde Lyons, auf jeden Fall eines der bekanntesten, ist die Mur peint des Canuts, die Mauer der Seidenweber.

Bereits vorgestern hatte ich die Gelegenheit, Lyon zu Fuß zu erkunden. Dabei ging es zuerst durch den Bezirk Presqu’île.
Wir beginnen unseren virtuellen Rundgang bei der Statue „L’Homme de la liberté“ aus dem Jahre 1992 am Place Louis Pradel am Ufer der Rhône.

Nicht weit von hier ist das historische Rathaus am Place des Terreaux.

Update: Besser als die meiste gewöhnliche Street Art sind die bemalten Häuser, siehe dazu unseren neueren Beitrag.