Heute wurde ich im Datenbanken-Praktikum auf dem Rechner eines Studenten mit einer MySQL-Installation konfrontiert, deren System-Datenbank (d.h. die Datenbank „mysql“) einfach mal verschwunden war. Diese Datenbank enthält unter anderem die Einstellungen für die Berechtigungen der Benutzer. Das ist recht ungünstig, denn der Server startet dann natürlich auch nicht mehr. Dass die fehlende System-Datenbank dafür der Grund ist, erfährt man nur durch Anschauen der Error-Logs, die im „data“-Verzeichnis der Installation (auf dem Mac normalerweise /usr/local/mysql/data) liegen. In diesem Verzeichnis fehlt dann auch das Unterverzeichnis „mysql“.
Als einfachster Weg, die Installation wieder zum Laufen zu bekommen und evtl. vorhandene Nutzdaten zu retten, erwies sich folgender:
Das data-Verzeichnis umbenennen
MySQL neu initialisieren, ab Version 5.7.6 mit:
sudo mysqld_safe --initialize
Wenn hier ein von der Intialisierung zufällig gesetztes root-Passwort angezeigt wird, so ist das unbedingt zu notieren. Es muss dann, wie bei einer Neuinstallation auch, beim ersten normalen Login geändert werden. Sollte zwar ein Passwort zufällig gesetzt, aber nicht angezeigt werden (war merkwürdigerweise bei mir so), muss evtl. anschließend die Prozedur zum Zurücksetzen des Passworts durchgeführt werden.
Durch die Neuinitialisierung wurde ein neues data-Verzeichnis angelegt. Der Inhalt des alten data-Verzeichnisses kann nun ins neue kopiert werden.
Der Server sollte sich jetzt wieder normal starten lassen.
Wenn der Rest des data-Verzeichnisses unbeschädigt war und wirklich nur die mysql-Datenbank gefehlt hat, sollten die anderen Datenbanken wieder in Ordnung sein.
Will man am Terminal nicht jedes Mal den vollständigen Pfad angeben, wenn man den MySQL-Client startet, muss man die Systemvariable PATH setzen. Dies geht, wenn man in der Datei „.profile“ (man beachte den Punkt am Anfang!) die Zeile „export PATH=/usr/local/mysql/bin:$PATH“ einfügt. Dies geht am Terminal am einfachsten mit folgendem Befehl:
Man muss natürlich nicht unbedingt den root-User benutzen, wenn man auch andere Datenbank-User mit den passenden Berechtigungen hat. Wenn für den Benutzer kein Passwort vergeben wurde, muss man das „-p“ weglassen.
Das root-Passwort von MySQL zurücksetzen
Weil es bei meinen Datenbank-Studierenden immer mal wieder nötig ist:
MySQL-Server stoppen
Terminal öffnen
Folgende Befehle eingeben, um den MySQL-Server neu zu starten mit der Option, sämtliche Zugriffsrechte zu ignorieren. Dies benötigt die Eingabe des Mac-Admin-Passworts.
sudo mysqld_safe --skip-grant-tables
Ein zweites Terminal öffnen und mysql starten. Einloggen bei MySQL als root braucht nun kein Passwort mehr!
Das Passwort ist nun zurückgesetzt. Es kann natürlich in den Anführungszeichen bei „identified by“ statt einem leeren Passwort ein neues Passwort eingesetzt werden.
Wieder am Terminal sollte man nun den MySQL-Server, der mit „–skip-grant-tables“ gestartet wurde, wieder beenden:
sudo killall mysqld
Dann über die Systemeinstellungen den MySQL-Server wieder normal starten.
Fertig!
Nach macOS-Update: Rechner herunterfahren dauert ewig?
Wenn nach einem Update des Betriebssystems der Rechner ewig zum Herunterfahren braucht, könnte das daran liegen, dass beim Update-Prozess manchmal (?) die Rechte des mysql-Verzeichnisses verstellt werden. Dann kann man folgendes tun:
Das „data“-Verzeichnis aus dem MySQL-Verzeichnis (normalerweise /usr/local/mysql) an einen sicheren Ort kopieren.
MySQL neu installieren. Das ist wohl der einfachste Weg, um die Rechte wieder korrekt zu bekommen.
Das gesicherte data-Verzeichnis wieder an die selbe Stelle in das MySQL-Verzeichnis der Neuinstallation kopieren.
Nach ersten grundsätzlichen Überlegungen zur Aufrüstung und der RAM-Erweiterung auf 8 GB vor einem Jahr habe ich mich nun entschieden, die standardmäßige 500 GB-Festplatte gegen eine 1 TB-SSD auszutauschen. Den Austausch kann man völlig problemlos selbst durchführen und der Mac läuft anschließend genau wie vorher, nur lädt alles schneller. Das Vorgehen ist in diesem Artikel beschrieben. Alle Beschreibungen beziehen sich auf die 15″-Version des MacBook Pro Mitte 2010 (MacBook Pro 6,2) und Mac OS X 10.9.4 „Mavericks“. Mit ein wenig Vorbereitung kann man nach dem Tausch der Festplatte durch die SSD direkt weiter arbeiten.
Ultra-Kurz-Anleitung
2.5″-SATA-SSD besorgen
USB-Gehäuse für 2.5″-SATA-Festplatten besorgen
Schraubendreher Kreuzschlitz PH00 und Torx T6 bereitlegen
SSD ins USB-Gehäuse einbauen
ggf. FileVault-Verschlüsselung der bestehenden Platte deaktivieren und entschlüsseln
ggf. Bootmedium erstellen
System von alternativem Bootmedium starten
SSD über USB anschließen und mit dem Festplattendienstprogramm Inhalt der alten, internen Festplatte auf die SSD kopieren
Rechner ausschalten und vom Strom trennen
Laptop-Gehäuse öffnen und Festplatte durch SSD ersetzen, genaues siehe unten
Apple hat neue Versionen von Mac OS X, den iWork-Anwendungen Keynote, Pages und Numbers und den iLife-Anwendungen iPhoto und GarageBand herausgebracht. Im Gegensatz zu früheren Updates sind sie kostenlos, aber lohnen sie sich auch? Nach ersten Tests fällt meine Antwort darauf sehr unterschiedlich aus. Vor ein paar Tagen hat sich übrigens auch der Webanhalter mit Mac OS X Mavericks beschäftigt.
Beim Betriebssystem scheint es endlich wieder so zu sein, dass man die neue Version gefahrlos installieren kann, ohne mindestens bis zum zweiten Bugfix zu warten. In den alten Zeiten von Mac OS X war es so, dass jede neue Betriebssystem-Version ein wenig mehr Performanz brachte, aber spätestens seit Lion konnte man getrost die ungeraden Major-Releases überspringen, ohne was zu verpassen. Nun ist Mavericks eine ungerade Version, trotzdem habe ich den Selbstversuch gewagt und das Upgrade gleich installiert. Tatsächlich kommt es mir bisher so vor, dass das System gefühlt irgendwie runder läuft und aufgrund des neuen Schedulers sogar der Stromverbrauch im Akku-Betrieb gesunken ist. Außerdem ist Safari wieder performanter geworden und muss sich jetzt erst einmal wieder dem Belastungstest als mein Standardbrowser unterziehen. Beim Betrieb mit zwei Bildschirmen gibt es Verbesserungen: Die Menüleiste und das Dock kann jetzt auf beiden Bildschirmen angezeigt werden und erscheint nicht immer nur dort, wo man sie gerade nicht braucht. Auf jedem Bildschirm kann nun ein jeweils anderes Programm im Vollbildmodus laufen. Beim Design des Kalenders und des Adressbuchs wurde auf die „Lederoptik“ verzichtet, die beiden Anwendungen passen meiner Ansicht nach jetzt wieder besser zum Gesamtsystem. Benutzt man X11-Anwendungen, wird man bei der ersten Benutzung nach dem Upgrade zu einer Neuinstallation von XQuartz aufgefordert. Tut man das, funktioniert alles wieder wie gehabt. Gut nur, wenn man davon nicht erwischt wird, wenn man gerade mit seinem MacBook irgendwo ohne Internetanbindung unterwegs ist.
Leider ist mein erster Eindruck bei den anderen Updates nicht ganz so gut.
In der Kombination iTunes und iOS 7 ist keine direkte Synchronisation des Kalenders und Adressbuchs ohne Cloud mehr vorgesehen. Apple will wohl die Benutzer zur Nutzung der iCloud drängen. Glücklicherweise gibt es Alternativen: Wer sich ein wenig Platz bei einem Web-Hoster leistet oder sowieso schon hat und ein wenig Aufwand nicht scheut, kann sich mit ownCloud seine eigene Cloud aufbauen. Systemvoraussetzungen sind Apache und PHP, eine Datenbank wird nicht benötigt. Neben Kalender und Adressbuch ist auch eine Dateisynchronisation wie bei Dropbox möglich, es gibt Clients für alle gängigen Betriebssysteme einschließlich Mac OS X und iOS. Aber wir entfernen uns vom Thema. Der Punkt hier ist: Nutzt man ohnehin Cloud-Synchronisation, stört einen diese Einschränkung nicht. Für alle anderen ist es unangenehm.
Die erste aktualisierte Anwendung, die sich gleich wieder von meinem System verabschieden musste, ist GarageBand. Zunächst einmal das Positive an der neuen Version: Ebenso wie bei den iWork-Anwendungen wird auch bei GarageBand die alte Version beim Update nicht überschrieben, sondern bleibt erhalten.
Ich habe GarageBand bisher dazu benutzt, Podcasts zu erstellen. Leider ist genau diese Funktion in der neuen Version weggefallen. Da ich Audio-Mitschnitte meiner Vorlesungen aber gerne mit Kapitelmarken und Bildeinblendungen versehe und das offenbar nicht mehr geht, ist das aktualisierte GarageBand für mich uninteressant. Wenn Apple nicht die Podcast-Funktion nachliefert, muss ich mich wie sicher auch einige andere Podcast-Ersteller wohl nach Alternativen umsehen oder einfach bei der alten Version bleiben.
Mein erster Eindruck der iWork-Anwendungen ist auch eher schlecht. Als Hochschullehrer ist die am meisten von mir genutzte Anwendung Keynote. Beim Öffnen einer Vorlesungspräsentation aus dem letzten Semester wurde ich mit folgender Meldung begrüßt:
Doch das war nicht die einzige Änderung. Offenbar hat sich irgendwo ganz subtil was bei den Abmessungen der graphischen Elemente verschoben, so dass in die Erläuterungs-Sprechblasen zu meinem Entity-Relationship-Diagramm der Text nicht mehr hinein passt.
Weiter hinten im Dokument ist mir dann auch klar geworden, was mit der ursprünglichen Meldung gemeint war.
In der Original-Version der Präsentation sollte eine Tabelle die andere nach einer kurzen Übergangsanimation verdecken. Da die Zellen der Tabelle aus welchen Gründen auch immer nun transparent und nicht mehr undurchsichtig weiß sind, funktioniert das nicht mehr und das Ergebnis ist auf dem Screenshot zu sehen.
Es ist mir völlig unverständlich, warum in der aktuellen Version meine alten Dokumente nicht ohne Formatierungsfehler importiert werden können. Wenn ich nun wirklich allen ernstes jede zweite Vorlesung wegen solcher Formatierungsfehler überarbeiten muss, ist leider auch die neue Keynote-Version für mich so gut wie wertlos.
Wenn ich nicht noch irgendwelche grundlegend bahnbrechenden Dinge im neuen Keynote finde, werde ich auch bei dieser Anwendung wohl erst einmal zur alten Version zurückkehren. Bis jetzt ist mir aber erst mal vor allem aufgefallen, dass die Vorlagen für neue Präsentationen anders sind. Davon ist nicht einmal die standard-weiße Vorlage verschont geblieben, die jetzt nicht mehr in der Schriftart Gill Sans sondern neu in Helvetica daher kommt. Dumm nur, dass ich meine bisherigen Präsentationen in eben dieser schnörkellosen Standardvorlage erstellt habe und ich für neue Präsentationen nun erst einmal die Vorlage anpassen muss, damit das Design konsistent bleibt. Unnötig zu erwähnen, dass sich die mit der neuen Version erstellten Dokumente nicht mehr ohne explizites Exportieren in der alten Version öffnen lassen.
Numbers und Pages wurden von mir seit dem Update noch nicht ausgiebig genug genutzt, um mir ein Urteil bilden zu können. Laut Berichten anderer Benutzer wurde wohl allen ernstes unter anderem die Serienbrieffunktion weggelassen. Kann das sein, dass wirklich eine Funktion entfernt wurde, die eigentlich seit vielen Jahren zum Standard gehört?
Ziel des iWork-Updates ist wohl, die iOS- und Mac OS-Versionen anzugleichen. Aber warum muss das unbedingt auf Kosten des Funktionsumfangs der „großen“ Version gehen? Auch auf die iCloud wird als neues Feature verwiesen, aber die ist eher uninteressant, wenn man nicht wirklich übers Web mit anderen zusammen an einem Dokument arbeitet oder aber schlicht seine Dokumente nicht aus der Hand geben will.
Mein Fazit ist also, dass sich das Update auf Mavericks durchaus gelohnt hat, die iWork-Anwendungen aber sogar schlechter geworden sind. Hier muss Apple dringend nachbessern. Ein kostenloses Update zu liefern, nur um die iCloud zu forcieren, ist jedenfalls nicht in meinem Sinn.
RAM von 4 auf 8 GB aufrüsten kostet wenig, ist wenig Aufwand und bringt viel, zum Beispiel bei Bildbearbeitung. Tausch der Festplatte gegen SSD oder Ersatz des DVD-Laufwerks mit einer zweiten Festplatte oder SSD ist eine Option, die potenziell ebenfalls viel bringt, die ich aber noch nicht selbst ausprobiert habe. Die neuesten Spiele werden aber trotzdem nicht laufen, da der Graphikchip schon zu alt ist und nicht getauscht werden kann.