Archiv für den Monat: April 2014

Tag 2 – Digitalisierung und Pflichtablieferung

Heute haben wir von 09:00 bis ungefähr 18:30 verschiedene Aspekte der Pflichtablieferung und Digitalisierung diskutiert.

Besonders interessant fand ich, dass es 6 Pflichtablieferungsbibliotheken gibt, von denen eine nicht zu Großbritannien gehört:

-Nationalbibliothek von Schottland
-Nationalbibliothek von Wales
-University Library of Cambridge
-Bodleian Library, Oxford
-Bibliothek des Trinity College in Dublin.
Die Pflichtablieferung wurde einfach über die Unabhängigkeit von Irland hinweg weiter aufrecht erhalten.
Alle Bibliotheken haben das Recht auf alle Pflichtexmplare, so dass ein Verlag 6 Exemplare zur Verfügung stellen muss.
Durch die Ergänzung des Pflichtexemplarsrecht um Digitale Objekte (Verabschiedet in 2013), haben jetzt allerdings die Verlage die Möglichkeit statt 6 Exemplare eines gedruckten Werkes nur eine digitale Kopie abzuliefern. Jede der 6 Bibliotheken bekommt dann jeweils einen parallelen Zugriff auf das Objekt.
Keines der digitalen Objekte darf außerhalb der Bibliothek zugreifbar gemacht werden, auch wenn es der Verlag erlauben würde. So geben fast alle Bibliotheken sehr viel Geld für zusätzliche Lizenzen aus. Die digitalen Objekte werden auf vier Servern gespiegelt und zentral zugänglich gemacht.
Wirklich sehr faszinierend war auch die Zugriffsplattform für digitalisierte Karten.
Hierfür wurden Open Layers verwendet um den Nutzern eine Navigation über die verschiedenen Regionen zu ermöglichen.
Zusätzlich bietet die NLS eine API an um die Informationen der Karten in anderen Oberflächen nutzen zu können.
Details zu erklären ist sehr aufwändig. Wesentlich plastischer wird das Angebot, wenn man mal drauf klickt:
 Bildschirmfoto 2014-04-08 um 22.38.08
Für die Digitalisierung von Büchern in so genannten „Buchwippen-Scannern“ wurde von einem Dienstleister ein spezielles Chart entworfen, an dem die damit verbundene Software automatisch den Winkel der Buchseiten errechnet und diese Kippung in der Nachbearbeitung der Bilder ausgleichen kann:
Komplette nebensächlich aber auch recht schräg:
– In dem Gebäude in dem wir saßen war jede der Etagen in einem eigenen Farbton gestrichen. (Die Farbtöne kamen mir sehr so vor, als wären sie aus unserem Corporate Design:


Position:Jeffrey Street,Edinburgh,Vereinigtes Königreich

Edinburgh Tag 1 – vom Flug zur Unabhängigkeit

Es war ein verdammt langer Tag. 
Deswegen nur ein paar Fotos und morgen gibt es dann den Bericht dazu. 
Das Zimmer:
Edinburgh ist wie genauso wie man es sich vorstellet. Verregenete, alte Häuser, kleine Gassen und Strassen über mehrere Ebenen:
Ein anonymer unbekannter Künstler erstellt Skulpturen aus alten Büchern und verteilt sie in der Stadt. Wann immer jemand von der Nationalbibliothek eine findet, wird diese in die Sammlung aufgenommen und ausgestellt: 
Neben vielen Besprechungen waren wir auch in der Reprostelle, wo eigentlich Digitalisiert wird, aber es trotzdem noch ein Fotolabor gibt:
— ach ja die Unabhängigkeit: Es gibt im September ein Referendum und wenn mehr als 50% der Schotten dafür stimmen, wird Schottland unabhängig. Habe heute keinen Schotten getroffen, der dagegen stimmen wird…. aber das war keine repräsentative Umfrage.

Position:Jeffrey Street,Edinburgh,Vereinigtes Königreich

Vorbereitung

Die eher unangenehme Seite an Dienstreisen ist, dass man immer so viel vorbereiten muss. Arbeit, die immer noch auf die normale Arbeit drauf kommt und einem so fleißig Überstunden beschert.

Damit ich wenigsten ein bisschen präsentieren kann in den nächsten Tagen, war ich dann am Freitag noch bis 20:30 im Büro.

Belohnt wurde ich für meine Mühen dann mit der ab 20:30 startenden Luminale im Eingang der DNB. Es ist schön, wenn man es schon nicht zu irgendwelchen Veranstaltungen schafft, dass diese dann zu einem kommen.

Um mich in Edinburgh direkt orientieren zu können, bin ich dann am Samstag die virtuellen Straßen von Edinburgh mit Google Street View abgefahren. Zwar war ich schon mal dort, aber das ist tatsächlich schon 11 Jahre her und ich erinnere mich nur noch an kalte Räume – Schneesturm und meine Mandelentzündung.

Eigentlich sieht es über Google Street View genauso aus, wie man sich es vorstellen würde. Selbst die verwunschenen Häuser sind dort zu sehen:

Bildschirmfoto 2014-04-05 um 19.25.22

Am Sonntagabend habe ich mich dann noch schnell eingecheckt, damit ich auch ja meinen Platz am Fenster bekomme.

Nach dem Checkin und dem erfolgreichen Druck der Bordkarte (habe nur 5 Versuche gebraucht) wurde mir angeboten, meinen Flug doch Klimaneutral zu halten. Mir wurde also angeboten, für zwei Flüge die Tonnen von Kerosin verbrennen, einen Ablass zu bezahlen und damit den CO2 Ausstoss verschwinden zu lassen. Faszinierend… und ein bisschen so wie der Ablasshandel im Mittelalter. Aber gut; so einfach kommt man nicht wieder in den Umweltschutzhimmel, dachte ich mir, und nahm das Angebote an. Jetzt muss ich gestehen, ich habe schon mit einem etwas höheren Betrag gerechnet, um die Welt zu retten. Schließlich ist meine Sünde ja auch groß.

Und für 5 Euro war ich dabei! FÜNF!!!! Euro…Für den Hinflug UND den Rückflug! Das kann doch niemals so billig sein! Und falls doch, warum wird das nicht immer behoben? Und noch viel wichtiger: Warum stellt sich die Lufthansa die Solarlampen nicht selber hin???

Bildschirmfoto 2014-04-06 um 21.39.13

Position:Schwarzburgstraße,Frankfurt am Main,Deutschland