Alle Beiträge von Anke Verena Meyer-Heß

FRBR-Review Group Meeting

Am Freitag haben wir uns mit der FRBR Review Group in der Bibliotheksschule Enssib getroffen.

Thema der Besprechung waren die letzten Änderungen am FRBR-Modell, in das wir die Erweiterungen FRAD und FRSAD integrieren. In den letzten Jahren wurden die Definitionen für Werk, Expression, Manifestation und Exemplar angepasst, die Attribute sauber gezogen und die anderen Entitäten besprochen und zusammengeführt. Insbesondere bei den Entitäten für Normdaten, wie Person, Akteur, Ort und Zeit geht es bei den Definitionen ganz schön ans eingemachte.

Kann ein Akteur auch ein „nicht menschliches Lebewesen“ sein? Also auf den Punkt gebracht: Kann ein Tier Urheber eines Werkes sein? Während ich noch dafür argumentiert habe, hat die US Copyright Behörde gerade das Gegenteil entschieden und festgelegt, dass Affen keine Urheberrechte an Fotos haben können.

Affe grinst sehr direkt in die Kamera
Selfie eines indonesischen Makaken-Weibchens

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Monstersession am 2. Konferenztag 1. Teil

Am Montag gab es eine Monster Session,  in der es von 9:30 bis 15:45 um die universelle Bibliografische Kontrolle im Digitalen Zeitalter ging. In 12 verschiedenen Vorträgen wurde über Datenaustausch und Katalogisierung im Digitalen Zeitalter gesprochen. Eine Zusammenfassung ALLER Vorträge würde wahrscheinlich hier jeden völlig erschlagen, so dass ich nur ein paar Teile aus den Vorträgen wiedergebe. 

Für die, denen der Begriff Universelle Bibliografische Kontrolle unbekannt ist und dann wahrscheinlich auch suspekt erscheint ist der Vortrag von Franciose Bourdon und Gildas Illien: UBC reloaded: remembrance of things past, back to the future wirklich empfehlenswert.

Francoise Bourdon steht am roten Rednerpult auf dem IFLA Lyon 2014 steht.
Francoise Bourdon referiert über die Geschichte der Bibliografischen Kontrolle

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Mediengeschichte – Online Ausstellung

Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der DNB vor ein paar Monaten eine sehr interessante und informative Ausstellung ins Netz gestellt.

Bild der Matrix

Hier findet man mehr als 1.800!!! kleineren und größeren Einblicken in die 5.000jährige Geschichte der Medien. Interessante Objekte wie das Kerbholz oder die Entzifferung ägyptischer Hieroglyphen, Tattoos, Briefe oder das rollende Bücherfass, die Zensurlisten der katholischen Kirche, das atlantische Unterseekabel oder Mr. Beans Ausflug in einen Lesesaal für mittelalterliche Handschriften, ob das stille Örtchen als Lektüreort oder die Utopie der Universalsprache.

Utopie der Universalsprache Esperanto

Wie in einem unendlichen Netz kann man sich explorativ und „schmökernd“ durch die Geschichte der Medien bewegen. Im Zentrum der multimedialen Anwendung stehen elf Themenmodule. Anhand von kurz erzählten Objektgeschichten, Bildern, Filmen und Hörbeiträgen kann man verschiedenenThemenpfaden folgen und sich mit Genuss in der Fülle von Informationen und interessanten Themen verlieren.

Konferenztag 2

Neben Vorträgen gibt es natürlich auch Poster, die vorgestellt werden. Von der DNB sind wir dieses Jahr mit einem Poster zum Umstieg auf RDA vertreten. Renate Behrens-Neumann, rechts im Bild, leitet dieses unglaublich komplizierte Projekt, in dem der komplette deutschsprachige Raum sich auf andere Regeln zur Katalogisierung von dem, was ehemals Bücher hieß, einstellen muss.

Zum Zeitpunkt dieses Fotos ist sie allerdings vor allem erleichtert, dass sie das Poster endlich aufhängen konnte und es nicht weiter mit sich herumschleppen muss. So ein Poster aufhängen zu können, hängt nämlich an einer Reihe von Herausforderungen: Man muss dafür zunächst die rationierten und heiß begerhten Klebestreifen ergattern und dann einen Weg finden, oben an die Stellwand zu kommen. Einige haben das mit halsbrecherischen Klettereien auf gestohlenen Stühlen erledigt. Renate Behrens-Neumann und Susann Solberg haben das Problem besonders elegant gelöst, in dem sie sich die größte Person im sichtbaren Umfeld gegriffen haben. Das war definitiv sicherer und erfolgreicher.

Bibliography Section I und ein neues Manual für Standards der IFLA

Meine wichtigsten Termine auf der IFLA sind immer die Treffen der Bibliography Section der IFLA.

In den Sitzungen diskutieren wir, welche Projekte wir im nächsten Jahr angehen und tauschen uns über die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Bibliographien aus. Meistens geht es dabei um Nationalbibliographien, aber eigentlich geht es vor allem darum, wie die Daten über die Publikationen eines Landes irgendwie an den Mann oder die Frau kommen. So schöne traditionelle Listen auf Papier (ähnlich wie Telefonbücher) sind dabei aber eher eine schicke Erinnerung an die Vergangenheit.

In den letzten Jahren haben wir eine Mircowebsite aufgebaut, in der wir Best Practices und Anleitungen für Bibliografien im Digitalen Zeitalter aufführen. Basis für die Website war eine gedruckte Veröffentlichung aus dem Jahr 2009.

Eine digitale öffentliche und konstant aktualisierte online Form schien uns für das Thema wesentlich passender. Das beinhaltet aber leider, dass diese Veröffentlichung nie wirklich fertig ist.

So gingen die Gespräche dieses Jahr vor allem darum, wie stellen wir ein konstantes Update sicher und schaffen wir es, dass möglichst das komplette Wissen dort Einfluss erhält.

Gleichzeitig mit unserer ersten irgendwie vollständigen Version dieser „Online Guidelines“ hat die IFLA ein Manual herausgegeben, dass beschreibt wie diese Vorgaben, Guidelines und Standards durch die IFLA verabschiedet werden. Diese richtet vor allem nach Workflows, die es bei gedruckten Publikationen gibt. Für uns wird es wohl eine der größten Herausforderungen im nächsten Jahr, die Freigabe durch die IFLA in einen Veröffentlichungsprozess von konstanten Updates zu integrieren .

 

Der erste Tag auf der IFLA

Kurzfristig hatte ich heute die Sorge, dass ich während der IFLA von konstantem hellem Sonnenlicht belästigt werden würde. So zeigt das Kongresszentrum doch sehr viele Bereiche mit großen Fenstern oberhalb der Erde. Zumindest heute waren aber alle meine Meetings in den gewohnten rechteckigen Räumen ohne Fenster!

 

Der Eingang zu den Meetingräumen ist hinten rechts in der Ecke an einer Treppe, die unter die Erde geht.

Position:Quai Achille Lignon,Lyon,Frankreich

Willkommen in Lyon

Nach 6 Stunden Zugfahrt sind wir sehr entspannt in Lyon angekommen. Die Fahrt im TGV war angenehm und ruhig, obwohl der Zug nicht gerade leer war.

Angekommen in Lyon wurden wir von vielen Schildern begrüßt, die uns direkt zum Kongress geführt hätten. Ich wäre diesen Schildern auch einfach blind gefolgt, hätten meine Kolleginnen um mich herum nicht angemerkt, dass unser Hotel in der entgegensetzten Richtung wäre.

LyonTag1-1

Unser Hotel ist wirklich sehr praktisch gelegen. Für Andreas und mich auch in der gewöhnten intimen Enge, die es uns erlaubt in jeder Position des Zimmers sich flüsternd miteinander zu unterhalten bzw. sich die Hand zu geben.

Besonders praktisch ist der riesige Müllkontainer vor dem Fenster, in dem wir mit einem beherzten Wurf einfach alles entsorgen können und zur Not schnell auch mal aus dem Fenster im ersten Stock flüchten können.


LyonTag1-2
 

Das hört sich jetzt für Hoteltester eher schlecht an, aber eigentlich ist das Hotel sehr gut. Es gibt eine tolle neue große Badewanne, es ist super sauber und sehr ruhig… also bis jetzt. Die Baustelle hat ja noch keinen Betrieb. …

Es ist aber direkt an der Rhone gelegen, mit diesen malerischen Ausblick:

 

LyonTag1-3

Position:Rue Aimé Collomb,Lyon,Frankreich