Die Kongresseröffnung

Ein wichtiger Termin während des WLIC ist immer die Eröffnung. Mit Musik und inspirierenden Reden sollen die Teilnehmer motiviert und auf das Land eingestellt werden. Columbus hat dafür eine Reihe von lokalen Berühmtheiten zusammengebracht und eine zweistündige bunte Show zusammengestellt.

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Das Programm stellte dabei auch die lokalen Firmen und Sehenswürdigkeiten dar. So habe ich gelernt, dass nicht nur Wendy’s und OCLC aus Columbus kommen, aber auch Abercrombie and Fitch, und Lifesavers aus Columbus kommen.

Als Goodie gab es dann Lifesavers  für alle. Gerne hätte ich auch eine Gutschein von Hollister genommen… .

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Das Ganze wurde mit dem Gay Mens Chorus, eine Drag Adele  und männlichen Tänzern garniert.

 

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Bibliography Section

In der ersten Sitzung der Bibliography Section ging es vor allem um die Ergebnisse des letzten Jahres und unser offenes Programm auf dem Kongress.

Links: Rebecca Lubas (Information Officer), mitte: Miriam Nauri (Chair), rechts: Anders Cato (Secretary)

 

Foto der Mitglieder des Standing Commities.

Mathilde Koskas und Pat Riva haben im letzten Jahr das National Bibliographic Registry in eine Reihe von Exeltabellen überführt, die hervorragend für Analysen über die verschiedenen Formen von Bibliografien geeignet sind. Hoffentlich finden wir einen Weg, diese Bald auf den Webseiten der Sektion zu veröffentlichen.

Das offene Programm der Sektion wird am Donnerstag um 10:45 in Halle E unter dem Motto: „Opening the National Bibliography: Transforming Access to Data and Building Connections“ stattfinden.

Eine der Vortragenden aus dem Iran hat leider kein Visum für die USA bekommen und wird jetzt per Video die Präsentation halten. Wird sind alle sehr gespannt ob das reibungslos klappen wird.

Der erste Vortrag  „What happens if you publish the National Bibliography under a CC0 license? – Experiences of the German National Library (DNB)“ wird von mir sein. Wenn ich dran denke werde ich schon ein bisschen nervös, aber ich glaube das Thema ist sehr dankbar und spannend.

 

Position:N High St,Columbus

Data In Libraries: The Big Picture

 

 

 

Gestern habe ich die Preconference zu Data in Libraries, the big picture in Chicago besucht.

Als erste sprach Brenda Johnson, die Direktorin der Universitätsbibliothek von Chicago.

Sie betonte besonders die Möglichkeiten von Linked/Big Data eine größere Menge an Nutzer ansprechen zu können und über verschiedenen Disziplinen und Institutionen Daten miteinander vernetzen zu können. Linked Data bietet dabei die Möglichkeit, dass jeder seine Daten selbst hostet und diese Institutsübergreifend miteinander vernetzt werden können. Die Herausforderung bestehe darin, die Daten so zu beschreiben, dass Sie auch nachgenutzt und verstanden werden können.

Gary Pollack, VP – Produkt Management von EBSCO betonte in seinem Beitrag die Macht der Visualisierung von Daten.

Text and Data Mining, Visualizations and New Scholarship  die Macht der Visualisierung von Daten. Durch automatisierte Visualisierungen von großen Datenmengen können erst bestimmte Erkenntnisse gewonnen werden.

Philip Schreuer (Stanford University Libraries) referierte über Linked Data for Production (LD4P): Where Theory Meets Practice.

Nach Schreuer handelt es sich bei Marc um eine einfach Kopie der Titelkarten auf den Bildschirm und je länger wir warten unsere Daten in Linked Data zu übertragen, desto größer wird der Konvertierungsaufwand.

Er berichtete von der LD4P Innitiative an 6 wichtigsten Unis der USA in der sie unter anderem eine open Source Software für die Katalogisierung in Linked Data entwickeln wollen. Darüber hinaus wollen sie das Bibframeformat für die Katalogisierung von Musik und Archivmaterial weiterentwickeln.

Auch Schlomo Sanders von (Ex Libris) berichtete über die Bestrebungen die Katalogisierungen in ihren Diensten auf Linked Data umzustellen. Allerdings sei die Nachfrage nach Linked Data Umgebungen aktuell sehr gering, so dass dieser Prozess nur sehr langsam voran ginge. Auch stellte er in Frage, ob BIBFRAME bis 2018 schon so weit wäre, dass eine umfassende Katalogisierung damit vorgenommen werden können.

In den Panelsessions wurde vor allem betont, dass bei der Verarbeitung von Big Data über Linked Data neue Datenschutzprobleme auftreten können. So können und wurden schon anonymisierte Daten durch die Verlinkung zu anderen Datenquellen de-anonymisiert. Darüber hinaus werden Daten international miteinander verlinkt, die aber unter nationale Datenschutzgesetze fallen. So seien für alle Datensets verschiedenen Police zur Verwendung der Daten notwendig.

 

University Library Chicago

Heute war ich in der University Library von Chicago. Der Bericht über die Konferenz, bei der ich war, folgt in den nächsten Tagen, aber die Fotos von der Bibliothek wollte ich heute schon einstellen.

Der neue Lesesaal der Bibliothek ist unter einer großen Glaskuppel.

Trotz des Glases ist es darunter nicht konstant überhitzt. Das liegt natürlich zum einen an der Klimaanlage, aber zum anderen auch an der nach oben zunehmenden Beschichtung der Gläser:

Im Lesesaal herrscht so ein sehr gutes Licht- und Raumklima, das einen Ausblick auf die verschiedensten Wetterphänomene ermöglicht.

Unter der Kuppel ist das vollautomatisierte Lager, dass aus Metallkisten besteht, die mehrere Stockwerke tief unter die Erde ragen. 
Die Kisten werden mit einem Kran herausgeholt und automatisch in die Bücherausgabe unter der Kuppel transportiert.


Auch für Archivmaterial und Übergrößen gibt es eine eigene Anlage. Hier bringt der Kran gleich das gesamte Regalelement (ca. 1.4m hoch) nach vorne, dass dann komplett so in die Bücherausgabe transportiert wird.


Die Universität leistet sich dafür übrigens einen eigenen Kranmechaniker, der auf Abruf das System jederzeit warten und reparieren kann.

 

 

Position:E 57th St,Chicago.

9 Stunden Flug

9 Stunden in einem Flugzeug in der Economy können sehr lang sein. Das trifft um so mehr zu, wenn man vorher 4 Wochen lang Nackenschmerzen hatte.

Also hat mich ein kleiner Gadgetwahn gepackt. Folgendes habe ich unter anderem aufgestockt:

  • ein ergonomisches Nackenkissen
  • eine Schlafbrille
  • Noise cancelling Kopfhörer
  • Kompressionsstrümpfe
  • ein EBook-Reader
  • und eine Solar-Powerbank, sollte der Akku des Kopfhörers ausgehen.


Insbesondere der Kopfhörer ist schon sehr praktisch. Sobald man ihn einschaltet, sind die Maschinengeräusche komplett weg. Allerdings werden nur tiefe Geräusche gemildert. Eher hohe Geräusche, wie die Gespräche der Frauen hinter mir, kommen hervorragend durch. Trotzdem ist es so echt viel angenehmer!

Aber:

Braucht man das Zeug wirklich? … Na ja offensichtlich nicht. Das Pärchen neben mir hat die ersten 5 h im Tiefschlaf verbracht. Ansprechen, Anfassen … Rütteln … hat sie nicht geweckt.

Beneidenswert für beide… etwas stressig für meine Blase.

—– Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Rue du Bel-Automne,Val-Morin,Canadà

Online – Update

Es gibt jetzt WLAN im Flugzeug und da ich immer meine Bonusmeilen verfallen lasse, habe ich sie jetzt mal in 6 h WLAN investiert.

Und …. Das Netz reicht sogar für den Netflix Videostreaming Dienst. Frage mich wie das geht, wenn man gerade über dem Nirgendwo fliegt.

Und natürlich konnte ich so auch ein bisschen arbeiten, meine Mails abfragen und schnell noch meinen Vortrag aktualisieren.

Vorher habe ich meine Zeit mit Videos vom Entertainmentprogramm totgeschlagen. Eher weniger anspruchsvoll…


Zur Mittagszeit war meine Sitzreihe dann wohl komplett im Tiefschlaf und wir haben erst mal das Essen verpasst. Konnte man aber „nachfordern“. Übrigens haben sie wirklich was am Essen gemacht. Beide Mahlzeiten waren so lecker, dass ich am liebsten einen Nachschlag bekommen hätte.

Wobei am Gericht jetzt nix besonderes dran war: Tortellini mit Soße.


Und jetzt sind wir in 50 min da und ich habe noch 60 min WLAN Zeit.

Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Lake St,,Canadà

Auf nach Columbus – Geburtsstadt von Wendy’s und OCLC

Morgen geht es wieder los zum Weltkongress der Bibliothekarinnen und Bibliothekare.

Diesmal ist der Kongress in der Stadt Columbus in Ohio in den USA.

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Zugegebenermaßen ist das keine Stadt, die üblicherweise auf den Listen der zu besuchenden aufregenden Städte landet. Aber wer weiß, vielleicht offenbart sich mir deren Schönheit in den nächsten Tagen.

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Erlaubte Satire

Erlaubt bleiben Sätze wie „Sackdoof, feige und verklemmt, ist Erdogan der Präsident“ – Martin U. Müller für Spiegel Online

Das Landgericht Hamburg hat eine einstweilige Verfügung erlassen und Passagen aus dem Gedicht „Schmähkritik“ von Jan Böhmermann für unzulässig erklärt.

Unterdessen sprach sich Detlef Seif, MdB (CDU) im Deutschen Bundestag für die Beibehaltung des §103 StGB aus.

Versetzen Sie sich in Erdogan, und überlegen Sie, wie Sie dazu stehen würden – Detlef Seif, MdB

Not sure if trolling or serious

Musik aus Katalonien

Katalonien und Valencia haben eine äußerst lebendige Musikszene, die Einflüsse von Ska, Rock, Punk und sogar Reggae mit Folklore und dem Streben nach Unabhängigkeit kombiniert. Alle der hier vorgestellten Bands (außer Obrint Pas und La Gossa Sorda) stellen ihre komplette Musik frei ins Netz! Grund genug, das alles auch einmal von Deutschland aus zu betrachten.

Obrint Pas

Schon 1993 gründeten sich Obrint Pas aus Valencia, die sich leider 2014 aufgelöst hat. Anke hat die Begeisterung für diese Band in unsere Ehe eingebracht, deswegen war es sehr traurig, dass sie zu einem der letzten Konzerte Ende 2013 in Berlin im Gegensatz zu mir nicht dabei sein konnte.

Neben den aus dem Ska bekannten Blechblasinstrumenten kommt bei Obrint Pas, wie auch bei einigen anderen Bands aus der Region, die Dulzaina (valencianisch dolçaina) zum Einsatz, ein traditionelles Doppelrohrblatt-Holzblasinstrument aus Valancia. Die katalanische Variante der Dulzaina wird Gralla (oder von Anke „Tröte“) genannt.

Der wohl größte Erfolg der Band war der Song La Flama, den vermutlich fast jeder Katalane auswendig kennt, spätestens seit dem Lipdub per la independència in Vic 2010. Das Video zu La vida sense tu (Das Leben ohne dich), so etwas wie ein Abschiedssong, kann man sich auf der offiziellen Webseite der Band ansehen. Der Sänger Xavi Sarrià ist inzwischen als Autor aktiv.

Als eine Art Nachfolger von Obrint Pas gehandelt werden…

Aspencat

Diese Band, ebenfalls aus Valencia, existiert seit 2005. Aspencat gehört zu den Bands, die nicht nur ihr aktuelles Album Tot és ara, sondern auch praktisch ihre komplette Discografie zum kostenlosen Herunterladen anbieten. Der Stil hat ein bisschen was von Drum & Bass, die Texte sind oft auch politisch. Das aktuelle Video Música naix de la ràbia (Musik geboren aus der Wut) kann man sich bei YouTube ansehen. Eines der bekanntesten Stücke der Band ist Quan caminàvem, das vom „Weg in den Ungehorsam“ und von „rebellischen Träumen“ handelt. Beide Songs fangen die Stimmung der jungen Generation in Katalonien und Valencia auf, die von den alten, rechtskonservativen Strukturen genug hat und sich mehr Unabhängigkeit von Spanien wünscht. Ganz anders klingt L’últim segon, eine der wie ich finde tiefsten Liebeserklärungen: „Ich will nicht, dass Du mich in Erinnerung behältst. Ich will nur, dass Du mir die letzte Sekunde gibst.“

Xeic!

Aus den Terres de l’Ebre im Süden Kataloniens kommt die Band Xeic!, die wir letztes Jahr bei den Festes de Santa Tecla in Tarragona sehen durften. Natürlich sind auch die Texte von Xeic! oft politisch, so plädiert zum Beispiel Tornarem für ein stärkeres Verwenden der katalanischen Sprache.

Els Catarres

Etwas besonderes sind Els Catarres aus Aiguafreda im Norden Kataloniens: Als eine der wenigen katalanischen Bands haben die Catarres mit Roser Cruells eine Frau in der Stammbesetzung, die äußerst lässig Kontrabass spielt und Begleitstimme singt. Auch die Catarres haben Gitarren, Schlagzeug und Blechbläser dabei, aber der Stil geht mehr in Richtung Pop-Folk. Auch wenn der Titel ihres Lieds En peu de guerra (Auf dem Kriegspfad) zunächst etwas anderes suggeriert, handelt es sich dabei nicht um ein Kampflied: „Wir verbrennen die Nacht, wir machen das Bett kaputt. Die Liebe auf dem Kriegspfad!“ Das aktuelle Musikvideo ist Sota el llum del sol (Unter dem Licht der Sonne). Auch Els Catarres haben wir übrigens in Tarragona live kennengelernt und auch sie stellen ihre gesamte Musik zum Herunterladen bereit.

Das klangliche Gegenteil sind…

Mugroman

aus Xixona in der valencianischen Gemeinschaft in der Nähe von Alacant (Alicante). Der Stil ist härter und rockiger als der der anderen Bands. Vorsicht, das Cover von Cendra, des ersten Albums von Mugroman, ist NSFW. In einigen Stücken ist eine Dulzaina zu hören.

Txarango

Aus Barcelona kommt die 2010 gegründete Band Txarango, deren Stil einen etwas stärkeren Reggae-Einfluss hat.

La Gossa Sorda

Ska, Rock, Reggae und Punk aus Valencia, politische Texte und Dulzaina: Das ist La Gossa Sorda (Die taube Hündin).

Bongo Botrako

Zum Abschluss sei noch eine Band genannt, die zwar aus Tarragona in Katalonien kommt, aber eigentlich nicht hierher gehört, weil sie auf Spanisch singen: Bongo Botrako. Da sie aber mit Lluna zumindest ein Lied auf Katalanisch singen, haben sie es in die Liste geschafft. Leider haben sich Bongo Botrako Ende 2015 aufgelöst. Wir konnten sie glücklicherweise vorher noch mal live sehen, bei einem ihrer letzten Konzerte in Amsterdam.

Damit wären wir am Ende meiner kleinen Liste angelangt. Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken, wenn man bei den einschlägigen Streaming- und Empfehlungsdiensten die Augen und vor allem Ohren offen hält. Oder aber, noch besser, man fährt selber nach Katalonien und lässt sich überraschen, welche Bands bei La Mercè in Barcelona oder Santa Tecla in Tarragona auf einen warten.

Und nun: Hört euch die Musik selber an und macht sie bekannt! Warum sollte den katalanischen Bands nicht gelingen, was damals in den Neunziger die Héroes del Silencio aus Saragossa geschafft haben?