

In Singapur werden wohl noch weniger Kinder geboren als hier in Deutschland. Laut Paul Linnarz [1] lag das bei 1,16 Kindern pro Frau in 2010, während hier noch ganze 1,37 Kinder pro Frau geboren werden. Wohl ein klares Zeichen der die Industrialisierung. Die Regierung denkt aber trotzdem es könnte nicht schaden, den Männern zu erklären wie sie ein passendes Weibchen finden:
Sollten diese Erklärungen nicht reichen, gibt die Social Development Unit auch noch einen Chatroom und einen Datingplatform, Speeddating und Tipps für alle heterosexuell paarungwillingen Singaourianer heraus:
http://app.sdn.sg/Services/ForSingles.aspx
Dort findet sich auch ein ganzes Handbuch für alle Situationen der Partnerschaft vom ersten Date bis zur Trennung (natürlich nur zwischen Mann und Frau):
Um die Singapurianer noch mehr zu motivieren sich doch endlich einen Partner fürs leben zu suchen gibt es noch eine Reihe von „Erfolgsgeschichten„, in denen Paare erzählen wie sich mit Hilfe der Staatlichen Bemühungen gefunden haben.
Die staatlichen Cartoonzeichner unterstützen dabe sehr stark das traditionelle Rollenbild und die Idee, das Frauen ihre volle Erfüllung in der Ehe finden:
Besonders deutlich wird das Frauenbild in diesem Cartoon:
Neben den Bemühungen zur Paarung seiner Staatsangehörigen wird auch sehr viel Energie in eine harmonisches Miteinander der Religionen gesteckt, das mir persönlich sehr gut gefällt:
Wenn das Paarungsverhalten staatlich gefördert wird, werden Wohnungen schon lange gesteuert, dafür ist das Ministerium für Housing und Development verantwortlich.
„Insgesamt dürfen nur acht Prozent aller Wohnungen eines Blocks und nur fünf Prozent aller Wohnungen in der unmittelbaren Nachbarschaft von Angehörigen einer Ethnie belegt werden.“ [3]
Wie man sich als Ehepaar bei der Wohnungssuche am besten zu verhalten hat, zweigt übrigens dieser Cartoon sehr schön:
Nebenbei bin ich jetzt schon ein Fan der Websiten der verschiedenen Ministerien von Singapur.
Hier zum Beispiel die „wir finden das Land toll„-Seite, die von der Regierung „unterstützt“ eine politische Kommunikation zwischen den Staatsangehörigen fördert.
Der staatliche Cartoonzeichner hat übrigens neben dem Dating, und dem Housing Cartoon auch noch einen für neuen öffentlichen Verkehrsmittel gemacht:
[1]vgl: Paul Linnarz: „HARMONIE IM STAATSAUFTRAG“ unter: http://www.kas.de/wf/doc/kas_22526-544-1-30.pdf?110413140849/
[2] Paul Linnarz: „HARMONIE IM STAATSAUFTRAG“ unter: http://www.kas.de/wf/doc/kas_22526-544-1-30.pdf?110413140849/
[3] Paul Linnarz: „HARMONIE IM STAATSAUFTRAG“ unter: http://www.kas.de/wf/doc/kas_22526-544-1-30.pdf?110413140849/
[4] aus: https://breitbachs.wordpress.com/2012/08/22/2/
Freiheit ist was tolles! Wie zum Beispiel die Freiheit einfach mal ein Kaugummi zu kauen, oder die Freiheit auf einem öffentlichen Platz eine Pause zu machen und ein paar Süßigkeiten zu essen.
Die Freiheit meine Medikamente immer mit mir zu nehmen, das zu lesen und zu schauen was ich will, mit jedem zu schlafen mit wem ich will, Freiheit pornografisches zu konsumieren wie und wann ich will.
Alle diese Freiheiten habe ich dann in Singapur wohl nicht:
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/SingapurSicherheit.html
Ich bin schockiert und eingeschüchtert!
Alle diese meiner Meinung nach extremen Einschränkungen scheinen aber wohl nicht die Menschen dort vor Problemen und Unheil zu bewahren, wie man an der Liste an medizinischen Problemen sieht.
Geht man dann auf die Seite von Singapore Customs um mehr zu erfahren was man eigentlich mitnehmen darf springt einem dieser bewegliche Banners ins Gesicht, der einem dazu auffordern soll seine Mitmenschen anzuzeigen, wenn sie „falsch“ rauchen:
Wo man schon auf dieser einladenden Seite ist kann man gleich eine ganze Reihe von anderen Einzigartigkeiten finden, wie das E-Learnin Tutorial für Firmen.
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Nach dem Abschluss dieses Tutorials weiß ich jetzt genau wie ich eine neue Firma dort anmelde etc. Ich weiß aber immer noch nicht ob ich Kopfschmerztabletten mitnehmen darf. …
Bei der Seite der „controlled and prohibited goods“ tauchen Spielwaffen in der selben Kategorie wie Bomben auf und Laser Pointer in der selben Kategorie wie Radioaktives Material.
Komplett verboten sind:
The list of prohibited goods includes (but not limited to):
Kaugummi sei wohl bekannt, sagen mir viele, trotzdem kaue ich gerne Kaugummi und habe damit bislang noch keinem was getan… (so hoffe ich zumindest).
Was jetzt genau als „Obscene“ durchgeht ist mir völlig unklar. Ich wollte gerne einen Haufen Handarbeitszeitschriften mitnehmen. Normalerweise würde ich das nicht unter dieser Kategorie auffassen, aber … es sind eindeutig Publikationen… und dann ist auf meinen Computer bestimmt auch Software. Ganz nebenbei ist meiner Meinung nach fast jeden Werbung, auch die in Handarbeitszeitschriften, obszön..
Noch bin ich in Deutschland, aber das Wetter gibt sein bestes mich auf die tropischen Bedingungen in Singapur vorzubereiten. Pünktlich um 17:00 gibt es jetzt jeden Tag ein Gewitter und die Luftfeuchtikeit liegt jetzt schon bei gefühlten 200%.
Welche Vorhersage ist wohl für Singapur und welche für Frankfurt: