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Die Eisenbahn in und um Tarragona, Teil 2: Die Züge

Nachdem es im ersten Teil um die Strecke entlang des Mittelmeers von Barcelona über Tarragona nach Valencia ging, möchte ich nun noch ein wenig darüber berichten, welche Züge denn dort so fahren und wie der Fahrplan aussieht.

Die gesamte Mittelmeerstrecke ist als Verbindung der zweit- und drittgrößten Stadt Spaniens (oder vielleicht sollte man besser sagen: der beiden größten Städte der Katalanischen Länder) viel befahren. Die Auslastung variiert jedoch auf den einzelnen Teilabschnitten sehr stark: Je näher man sich an die beiden Metropolen heran bewegt, desto mehr Vorortverkehr kommt dazu, während auf dem Mittelteil zwischen L’Aldea-Amposta-Tortosa und Castelló de la Plana im Regionalverkehr nur vier Zugpaare am Tag fahren. Aber auch dort bleibt einiges an Fern- und Güterverkehr.

Der Güterverkehr in und um Tarragona ist weitgehend in der Hand der zur Bombardier TRAXX-Familie gehörenden Loks der Baureihe 253 der Güterverkehrssparte RENFE Mercancias. Neben durchgehenden Zügen spielt die Bedienung der chemischen Industrie und des Hafens in Tarragona eine große Rolle.

RENFE 253 mit Kesselwagen vor dem Amphitheater in Tarragona
RENFE Baureihe 253 mit Kesselwagen vor dem Amphitheater in Tarragona

Der Fernverkehrsfahrplan entlang der Mittelmeerküste ist mit je nach Wochentag zwischen 12 und 15 Fahrten ganz gut, von einem echten Taktfahrplan kann man aber nicht gerade sprechen. Man kann nur sagen, dass man ungefähr jede Stunde von Barcelona nach Valencia kommt, aber von Abweichungen im Minutenbereich bis zu einer komplett anderen Zuggattung zwischendurch ist alles dabei. Überhaupt sind die Gattungen der Fernverkehrszüge in Spanien auf den ersten Blick eher undurchschaubar. Die besagten 15 Fernverkehrszüge zwischen Barcelona und Valencia verteilen sich auf sage und schreibe 5 Kategorien und um die Konfusion zu komplettieren, wird in Valencia mal der Nordbahnhof und mal der Bahnhof Joaquim Sorolla angefahren.

Naja, ein paar Gesetzmäßigkeiten gibt es dann doch: Etwa alle zwei Stunden fährt ein Euromed von Barcelona Sants nach Joaquim Sorolla, der dazwischen nur in Tarragona und Castelló de la Plana hält und die Strecke in 2 Stunden und 59 Minuten schafft. Etwa die Hälfte der Züge fährt von Valencia weiter nach Alacant (Alicante). Früher wurden die Euromed mit der RENFE-Baureihe 101 gefahren. Das ist eine Breitspurversion der vom TGV abgeleiteten ersten AVE-Baureihe, die bei der RENFE als Baureihe 100 bezeichnet wird. Die Züge der Reihe 101 wurden inzwischen allesamt auf Normalspur umgebaut, in die Baureihe 100 eingegliedert und fahren jetzt als AVE hauptsächlich zwischen Madrid und Sevilla. Heute wird auf den Euromed-Verbindungen die Baureihe 130 eingesetzt, besser bekannt als Talgo 250 oder „Patito“ (kleine Ente).

RENFE Baureihe 130 (Talgo 250) in Tarragona
RENFE Baureihe 130 (Talgo 250) in Tarragona

Die Talgo 250 gelten als die ersten Serienfahrzeuge, die sich als kompletter Zug inklusive der Triebfahrzeuge während der Fahrt umspuren lassen. Die Züge haben an jedem Ende einen Triebkopf mit elektrischer Ausstattung von Bombardier, der über neu entwickelte, nach dem System Talgo umspurbare Triebdrehgestelle verfügt. Dazwischen ist ein Wagenzug vom Typ Talgo 7 eingereiht. Charakteristisch für die Talgo-Züge sind kurze Wagen, zwischen denen sich Einzelradlaufwerke befinden. Nur die Endwagen haben zusätzlich ein weiteres Einzelradfahrwerk. Der Zug ist also betrieblich nicht zu trennen. Im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Eisenbahnfahrzeugen haben die Talgo-Wagen keine durchgehenden Radsatzwellen. Die Räder sitzen auf kurzen Stummelachsen, das ganze Fahrwerk wird von einem aufrecht stehenden, U-förmigen Rahmen zusammengehalten, an dem die Wagenkästen oben pendelnd an Luftfedern aufgehängt sind. Die Wagenkästen können sich in Kurven durch die Fliehkraft aus der Senkrechten bewegen, man kann also von einer passiven Neigetechnik sprechen. Diese dient allerdings weniger zur Geschwindigkeits-, sondern zur Komfortsteigerung. Wegen der Kombination aus Einzelrädern und der pendelnden Aufhängung zeichnen sich die Talgo-Wagen durch eine außergewöhnliche Laufruhe aus.

RENFE Baureihe 130 vor dem Amphitheater in Tarragona
RENFE Baureihe 130 vor dem Amphitheater in Tarragona

Die Euromed-Verbindungen laufen komplett auf Breitspur, es wird hier also von der Spurwechselfähigkeit keinen Gebrauch gemacht. Zugläufe, die mit Talgo 250 gefahren werden und sowohl Normal- als auch Breitspurstrecken befahren, werden von der RENFE als „Alvia“ bezeichnet. Es gibt auf dem Mittelmeerkorridor ein Zugpaar von Madrid über Valencia nach Barcelona und zurück, das zwischen Madrid und Valencia die Hochgeschwindigkeitsstrecke benutzt und vor dem Bahnhof Joaquim Sorolla durch den „Cambiador“ fährt.

RENFE Baureihe 130 in Barcelona França
RENFE Baureihe 130 in Barcelona França

Bei einigen Talgo 250-Zügen wurde hinter dem Triebkopf der Endwagen des Talgo-Zuges durch einen Generatorwagen ersetzt und die Züge so in Zweikraft-Fahrzeuge der Reihe 730 umgebaut. Ein solcher Zug erlangte durch das Eisenbahnunglück von Santiago de Compostela in diesem Jahr traurige Berühmtheit.

Doch zurück zu den Fernverbindungen zwischen Barcelona und Valencia. Ebenfalls etwa alle zwei Stunden, zeitlich versetzt zwischen den Euromed, verkehren Züge der Gattung Talgo. Zum Einsatz kommen – wenig überraschend – Wagen der Bauart Talgo, die allerdings lokbespannt von der Baureihe 252 gezogen werden. Die 252 ist eine Weiterentwicklung der deutschen Baureihe 120. Die Ähnlichkeit zum Eurosprinter-Prototyp 127 001, der ebenfalls von der 120 abstammt, ist also nicht nur äußerlich.

RENFE Baureihe 252 mit Talgo-Zug in Tarragona
RENFE Baureihe 252 mit Talgo-Zug in Tarragona

Die Züge haben mehr Zwischenhalte (allerdings nicht jeder die selben) und benötigen daher zwischen 15 und 30 Minuten länger von Barcelona nach Valencia, halten dafür aber dort in der Estació del Nord, die ein wenig näher an der Innenstadt liegt. Viele Zugpaare fahren auch weit über Barcelona und Valencia hinaus. Die interessantesten Zugläufe dürften dabei wohl die Verbindungen von Montpellier über Alicante bis Cartagena (mit Umspurung in Portbou) und die Verbindung von Barcelona França über Valencia nach Sevilla sein. Die Verbindung nach Montpellier ist allerdings von der Einstellung bedroht und wird voraussichtlich durch einen AVE auf der Schnellfahrstrecke ersetzt, sobald die gegenseitige Zulassung von TGV in Spanien und AVE in Frankreich vorliegt.

Talgo-Zug bei der Ausfahrt aus Tarragona
Talgo-Zug bei der Ausfahrt aus Tarragona

Komplettiert wird das Angebot von einzelnen Zügen der Gattung „Intercity“, die mit schnöden „Media-Distancia“-Triebwagen der Reihe 449 gefahren werden sowie einer komfortablen „Trenhotel“-Nachtverbindung mit Talgo-Schlafwagen von Barcelona nach Granada. Auf dem Abschnitt Tarragona-Barcelona wird die Mittelmeerstrecke zudem noch von einem „Estrella“-Nachtzug befahren. Dabei handelt es sich um ein Zugpaar von Madrid nach Barcelona über Zaragoza und Reus, das als Frühverbindung dient und vor dem ersten AVE Madrid bzw. Barcelona erreicht.

RENFE Baureihe 449, im Hintergrund Rodalies-Triebwagen
links: RENFE Baureihe 449, rechts im Hintergrund: Rodalies-Triebwagen

Von den Fernzügen wurden von uns ein Talgo von Tarragona nach Valencia Nord in der Preferente-Klasse und ein Alvia von Valencia Joaquim Sorolla zurück nach Tarragona in der „Turista Plus“ genutzt. Die Inneneinrichtung der lokbespannten Talgo-Züge unterscheidet sich nicht sehr von der in den Talgo 250-Triebzügen. In der Preferente sitzt man auf Stoffsitzen in 2+1-Bestuhlung. Dadurch, dass die Wagen so kurz sind, können sie trotz der passiven Neigung recht breit sein, ohne in Kurven das Lichtraumprofil zu verletzen. Das kommt natürlich dem Komfort zugute. Über Bildschirme an der Decke werden Filme gezeigt, Ohrhörer werden kostenlos ausgeteilt, es funktioniert aber auch jeder standardmäßige Kopfhörer mit dem normalen 3,5 mm-Anschluss. Die „Turista Plus“ unterscheidet sich praktisch nicht von der Preferente, man sitzt nämlich in einem Preferente-Wagen. Angeblich soll der Service ein anderer sein, aber davon war bei unserer Verbindung nichts zu merken. Ich kann hier nur spekulieren, dass es vielleicht was mit dem fehlenden Essensangebot zu tun hat, das im AVE in der Preferente inklusive ist, jedenfalls war auf der Verbindung Valencia-Tarragona im Alvia die Preferente gar nicht buchbar.

Für den Fernverkehr in Tarragona ist natürlich noch der Bahnhof Camp de Tarragona relevant. Man könnte sagen, der Bahnhof ist so etwas wie das „Limburg Süd“ Kataloniens. Er liegt etwa 10 km von der Innenstadt Tarragonas entfernt, von Reus sind es etwa 20 km. Hier hat man die Wahl zwischen schnellen AVE-Zügen der Verbindung Barcelona-Madrid, dem Avant Barcelona-Lleida und dem Alvia, mit dem man von Barcelona über Lleida Ziele wie Pamplona oder Bilbao erreicht. Die Fahrt von Camp de Tarragona nach Barcelona Sants dauert nur 35 Minuten, der Zeitvorteil wird allerdings, wenn man aus der Innenstadt von Tarragona kommt, durch die Anreise zum Bahnhof wieder aufgefressen.

Wenn man nur von Tarragona nach Barcelona fahren will, bringt einem der Fernverkehr bei allem Komfort praktisch keine Vorteile gegenüber den schnellen Regionalexpress-Zügen, die mit gerade einmal 3 (manchmal 4) Zwischenhalten nur wenige Minuten langsamer als die Euromed sind und den unschlagbaren Vorteil haben, dass sie in Barcelona nicht am Bahnhof Sants enden, sondern über den unterirdischen Halt Passeig de Gràcia direkt in der Innenstadt bis zur Estació França durchgebunden sind. Zum Einsatz kommen dreiteilige Triebwagen der Baureihen 470 und 448.

RENFE Baureihe 448 in Tarragona
RENFE Baureihe 448 in Tarragona

Beide haben nur eine Wagenklasse in 2+2-Bestuhlung, mit recht bequemen, wenn auch leider etwas eng stehenden Sitzen. In den 448 mutete der Sitzabstand etwas besser an, dafür haben die 470 breitere und bequemere Einstiege.

RENFE Baureihe 470 in Tarragona
RENFE Baureihe 470 in Tarragona

Die 80 Minuten von Barcelona França nach Tarragona lassen sich jedenfalls gut aushalten. Leider fahren die Züge auch wieder nur annähernd im Taktverkehr, zwischen Barcelona und Tarragona so ungefähr jede halbe Stunde, wenn auch mit ein paar Lücken.

Innenraum der RENFE Baureihe 470
Innenraum der RENFE Baureihe 470

Westlich von Tarragona sieht es da schon nicht mehr ganz so gut aus. Die meisten Züge fahren weiter nach Reus, das man noch mindestens stündlich oder öfter erreicht, die anderen über das vielleicht als Urlaubsort bekannte Salou weiter in Richtung Tortosa. Der eingleisige Engpass zwingt hier zu Abstrichen. In Reus teilt sich die Strecke und man kann nach Zaragoza oder Lleida fahren. Hier wird die Bedienung dann aber wirklich dünn. Einige Züge enden schon in Reus, andere irgendwo zwischen Reus und Zaragoza und nur wenige fahren die ganze Strecke durch. Allerdings ist die Gegend dort auch weitaus dünner besiedelt und wer nach Lleida und Zaragoza will, ist sowieso bedeutend schneller mit dem AVE. Schade ist nur, dass man schon ab 21:30 Uhr nicht mehr von Reus nach Tarragona kommt (in die Gegenrichtung geht es länger), immerhin beides Städte mit über 100.000 Einwohnern, die nur 15 Bahnminuten auseinander liegen. Will man später fahren, muss man auf Busse ausweichen, die die ganze Nacht hindurch unterwegs sind.

RENFE Baureihe 448 in Reus
RENFE Baureihe 448 in Reus

Dass die Express-Züge zwischen Barcelona und Tarragona so schnell sind, liegt daran, dass zwischen Sants und St. Vicenç de Calders nicht gehalten wird. Die Bedienung der Zwischenhalte ist Aufgabe der S-Bahn-ähnlichen „Rodalies“, die im dichten Abstand unterwegs sind. Es kommen verschiedene Baureihen zum Einsatz, darunter sind doppelstöckige Triebwagen mit 3+2-Bestuhlung sowie neue CAF/Alstom „Civia“-Züge. Einzelne Rodalies-Triebwagen „verirren“ sich auch mal in Regionaldiensten bis Reus.

RENFE Baureihe 470 und Güterzug bei der Ausfahrt aus Tarragona
RENFE Baureihe 470 und Güterzug bei der Ausfahrt aus Tarragona

Ähnliche Vorort-Verbindungen gibt es auch auf dem Südabschnitt des Mittelmeerkorridors zwischen Castelló de la Plana und Valencia, aber erstens bin ich mit denen nicht gefahren und zweitens ist der Bericht sowieso schon viel zu lang. Trotzdem wird es noch einen dritten Teil geben, der dann allerdings nicht mehr über die Mittelmeerstrecke handelt, sondern von der „Abschiedstour“ mit dem Elipsos Trenhotel von Barcelona nach Paris.

Ich verabschiede mich mit einem Bild einer in Tarragona mit einem Hilfszug abgestellten sechsachsigen Diesellok der Baureihe 333. Diese Loks stammen aus den 1970er Jahren und wurden zwischen 2000 und 2005 grundlegend modernisiert.

RENFE Baureihe 333 mit Hilfszug in Tarragona
RENFE Baureihe 333 mit Hilfszug in Tarragona

Die Eisenbahn in und um Tarragona, Teil 1: Die Strecken

Natürlich musste während unseres Katalonien-Aufenthalts auch etwa Zeit gefunden werden, um mich meiner Bahn-Leidenschaft zu widmen. Grund genug, ein wenig über die Eisenbahn in und um Tarragona zu berichten.

Der Ausgangspunkt der Verbindung entlang der Mittelmeerküste von Barcelona nach València, an der auch Tarragona liegt, ist der Bahnhof Barcelona Sants. Dieser unterirdische Bahnhof ist so etwas wie der Hauptbahnhof, praktisch alle Fernverkehrszüge halten hier. Unpraktischerweise liegt der Bahnhof Sants nicht wirklich zentrumsnah. Von Sants aus gehen deshalb drei Tunnelstrecken durchs Zentrum.

Bei der neuesten handelt es sich um die normalspurige Schnellstrecke nach Frankreich. Eine Breitspurstrecke verläuft über den in zentraler Innenstadtnähe gelegenen Halt Passeig de Gràcia nach Nordosten mit einer Verbindungskurve zum ehemals wichtigsten Bahnhof der Stadt, der Estació de França. In unmittelbarer Nähe des Haltes Passeig de Gràcia befindet sich übrigens die von Antoni Gaudí entworfene Casa Batllo.

Casa Batllo
Casa Batllo in Barcelona im Januar 2013

Eine weitere Strecke nach Nordosten verläuft über die ebenfalls zentralen, innerstädtischen und unterirdischen Halte Catalunya und Arc de Triomf. An allen Halten außer Estació de França kann in die Metro umgestiegen werden.

Estaciò Barcelona França
Estació Barcelona França

Verlässt man den Bahnhof Sants in südwestlicher Richtung nach Tarragona, geht das entweder über die normalspurige Hochgeschwindigkeitsstrecke, die im Landesinneren verläuft, über die breitspurige Strecke am Mittelmeer entlang oder über eine weitere Breitspurstrecke, die in einem Bogen zunächst mehr oder weniger parallel zur Neubaustrecke verläuft, dann aber wieder zum Meer hin umschwenkt und in Sant Vicenç de Calders wieder auf die Mittelmeerstrecke trifft.

Vereinfachte Darstellung der Bahnstrecken in und um Tarragona
Vereinfachte Darstellung der Bahnstrecken in und um Tarragona

Die Strecke am Mittelmeer ist vermutlich der landschaftlich schönste Teil der ganzen Verbindung von Barcelona nach València. Stellenweise ist die Küste recht steil, die Bahn verläuft dann direkt am Wasser, abschnittsweise auch in zum Meer hin offenen Galerien. Kleine Landvorsprünge werden mit Tunnels durchschnitten. Wo die Küste weniger steil ist, verläuft die Bahn oft direkt hinter dem Strand.

Triebzug der RENFE-Baureihe 130 bei der Ausfahrt aus Tarragona
Triebzug der RENFE-Baureihe 130 bei der Ausfahrt aus Tarragona

In Tarragona gibt es zwei Bahnhöfe, zum einen den direkt am Mittelmeer und in Innenstadtnähe gelegene Bahnhof Tarragona.

Bahnhof Tarragona
Bahnhof Tarragona

Hier zweigt eine zweigleisige Strecke ins Landesinnere nach Reus ab, außerdem befinden sich etwas außerhalb der Stadt ausgedehnte Anlagen der chemischen Industrie, ein Hafen und ein angemessen großer Güterbahnhof.

Güterzug bei der Ausfahrt aus Tarragona Richtung Barcelona
Güterzug bei der Ausfahrt aus Tarragona in Richtung Barcelona

An der Hochgeschwindigkeitsstrecke, etwa 10 km von der Küste entfernt, liegt der AVE-Bahnhof Camp de Tarragona.

Bahnhof Camp de Tarragona
Bahnhof Camp de Tarragona im Januar 2013

Dieser ist ziemlich unspektakulär, aber immerhin gibt es eine Lounge für Fahrgäste der Preferente- und Club-Klasse und eben eine schnelle Anbindung nach Madrid. Bei einem früheren Besuch im Januar war nicht besonders viel los.

Lounge im Bahnhof Camp de Tarragona im Januar 2013
Lounge im Bahnhof Camp de Tarragona im Januar 2013

Die Mittelmeerstrecke von Barcelona nach Valencia ist als Verbindung der zweit- und drittgrößten Stadt Spaniens recht wichtig für den Fern- und Güterverkehr. Bis auf ein kurzes Stück südwestlich von Tarragona ist die Strecke durchgehend zweigleisig. Trotz der Bedeutung ist bisher noch keine vollständig normalspurige Linie in Sicht, da zum Ärgernis der Katalanen sternförmig auf Madrid ausgerichtete Linien bevorzugt behandelt werden. Man kann trefflich darüber spekulieren, ob das wirklich den Verkehrsbedürfnissen oder doch eher den politischen Interessen der Zentralregierung entspricht. Immerhin ist die Linie zum Teil für Geschwindigkeiten bis 220 km/h ausgebaut und bei Tortosa wurde schon vor einiger Zeit die alte Ebro-Querung durch eine neue mit direkterer Linienführung ersetzt. Tortosa selbst wurde dadurch allerdings zum Kopfbahnhof und ist von der durchgehenden Hauptstrecke nur noch über eine Stichstrecke angebunden. Nördlich von València gibt es immerhin Planungen für eine parallel zur Bestandsstrecke verlaufende Normalspurlinie. Nur dort, wo der Leidensdruck durch den eingleisigen Engpass bei Tarragona am größten ist, ist eine Umgehung bereits im Bau.

Der zentrale Bahnhof in València ist der äußerst schmucke Kopfbahnhof Estaciò del Nord.

València Estaciò del Nord
València Estació del Nord (Panorama)

Trotz des Namens handelt es sich nicht wirklich um einen „Nordbahnhof“. Hier halten zwar durchaus die Züge von und nach Norden, aber die aus allen anderen Richtungen auch. Er liegt auch nicht im Norden, sondern sehr zentral, aber gerade südlich der Altstadt. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich die Stierkampfarena, in der zur Zeit unseres Besuchs allerdings das Oktoberfest stattfindet.

Plaza de Toros in València
Plaza de Toros in València

Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr wurde ein Stückchen daneben der Kopfbahnhof Joaquim Sorolla, im absoluten Kontrast ein schlichter, weil eigentlich nur als Provisorium gedachter Zweckbau, mit einem normal- und einem breitspurigen Teil eröffnet. Hier halten ausschließlich Fernverkehrszüge. Der normalspurige Teil ist der Endpunkt der AVE-Strecke aus Madrid. Über einen „Cambiador“, also eine Spurwechselanlage System Talgo, kann man vor dem Bahnhof von der Normalspurstrecke in den breitspurigen Teil fahren. Die breitspurige Ausfahrt läuft direkt mit der Strecke aus dem Nordbahnhof zusammen. Zwischen Nord und Joaquim Sorolla gibt es aber keine Schienenverbindung, ein Zug hält also entweder in dem einen oder dem anderen Bahnhof. Kommt man in Joaquim Sorolla an und möchte zur Estaciò del Nord, um zum Beispiel mit den Vorortzügen (Cercanías bzw. Rodalies) weiterzufahren oder in die Stadt zu kommen, kann man entweder einen Shuttlebus benutzen oder die 800m Weg eben laufen.

Schalterhalle im Bahnhof Valencia Nord
Schalterhalle im Bahnhof Valencia Nord

Langfristig ist geplant, die beiden Bahnhöfe durch einen neuen, tiefergelegten Hauptbahnhof „Parc Central“ zu ersetzen mit der Option, diesen über eine Tunnelstrecke durch das Stadtzentrum auch direkt nach Norden anzubinden. Da sowohl die valencianische Gemeinschaft im besonderen als auch der spanische Staat allgemein bekanntermaßen derzeit etwas knapp bei Kasse sind, wird der Bahnhof Joaquim Sorolla aber vermutlich noch eine ganze Weile Bestand haben.

Bahnhof Valencia Nord bei Nacht
Bahnhof Valencia Nord bei Nacht

Bis dahin lohnt es sich, noch ein wenig im Inneren der Estaciò del Nord zu verweilen und den kunstvoll gestalteten Wartesaal zu betrachten.

Alter Wartesaal im Bahnhof Valencia Nord
Alter Wartesaal im Bahnhof Valencia Nord

Im zweiten Teil wird es um den Zugbetrieb und den Fahrzeugeinsatz bei den durch Tarragona fahrenden Zügen gehen.

Offenburg-TV

Am Bahnhof in Offenburg gibt es neuerdings eine erweiterte Videoüberwachung. Sind die Kameras womöglich schon Teil des von Innenminister Friedrich und Bahnchef Grube versprochenen Ausbaus der Videoüberwachung auf Bahnhöfen? Der Offenburger Bahnhof ist nun nicht gerade als Hort des Verbrechens verschrien und wegen den sehr offenen und überschaubaren Bahnsteigen kein sogenannter „Angstraum“ (vielleicht mit Ausnahme der Unterführung, aber um die geht es hier nicht!), so dass das subjektive Sicherheitsempfinden eher hoch sein dürfte. Von daher schauen wir uns die Kameras doch etwas genauer an.

Videoüberwachung am Bahnhof Offenburg
Videoüberwachung am Bahnhof Offenburg

Für eine möglichst die komplette Fläche eines Bahnsteigs abdeckende Überwachung würde man eigentlich erwarten, dass sich über den Bahnsteig verteilt mehrere Kameras mit Weitwinkeloptik finden, manchmal auch drehbar und/oder als sogenannte Dome-Kamera ausgeführt. Die Kameras in Offenburg sind jedoch fest, vergleichsweise groß und somit vermutlich recht hoch auflösend und genau auf die Treppenabgänge gerichtet. Damit erinnern sie sehr an die Anordnung im Mainzer Hauptbahnhof, bei der in einem Versuch in Zusammenarbeit mit dem BKA, der bis 2007 lief, automatische Gesichtserkennung getestet wurde.

Diese Anlage in Offenburg scheint also weniger für eine Überwachung der Bahnsteige, sondern vielmehr für eine Erfassung der aus- oder umsteigenden Fahrgäste geeignet. Offenburg ist ein Umsteigebahnhof für viele Verbindungen, insbesondere muss der größte Teil der Fernreisenden entlang der Schwarzwaldbahn bis nach Konstanz hier umsteigen, ebenso sind die Anschlüsse nach Straßburg für Umsteiger aus dem ICE attraktiv. Verglichen mit Bahnhöfen ähnlicher Größenordnung lässt sich also eine hohe Zahl von Personen mit eher geringem Aufwand überwachen.

Ein wenig mehr Transparanz wäre also wünschenswert: Wer betriebt die Kameras, die Bahn oder die Polizei? Welchem Zweck dienen sie? Zur Verhinderung von Kriminalität auf den Bahnsteigen wäre jedenfalls eine Überwachung durch Personen, die im Bedarfsfall auch einschreiten können, bedeutend besser. Die Mitarbeiter von DB-Sicherheit zeigen im Vergleich zu anderen Bahnhöfen auch jetzt schon verhältnismäßig hohe Präsenz und der komplette Bahnsteigbereich ließe sich wegen seiner Übersichtlichkeit sogar von nur einer einzelnen Person praktisch vollständig überblicken.

Luxemburg mit der Bahn, Teil 4

Wer die ersten drei Teile „Luxemburg mit der Bahn“ gelesen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass eine Strecke noch fehlt: Die Linie 30 von Luxemburg zur deutschen Grenze und weiter nach Trier. Doch bevor über eben diese Linie die Rückfahrt angetreten wird, seien noch ein paar Bilder aus Luxemburg Stadt nachgereicht.

Wir beginnen mit dem Rundgang natürlich am Bahnhof.

Luxemburg Bahnhof
Luxemburg Bahnhof

Das Bahnhofsgebäude ist innen wie außen sehr schmuck. So wird die Haupthalle von Deckenmalereien verziert und…

Luxemburg Bahnhof Decke

… ein buntes Fenster lässt schon einmal einen Blick auf die Stadt zu.

Fenster im Luxemburger Bahnhof

An das alte Bahnhofsgebäude schließt ein futuristisches Glasvordach an.

Luxemburg Bahnhof: alt und neu

Luxemburg Bahnhof Glasvordach

Vor dem Bahnhof wies uns dieser Dickhäuter den Weg in die Stadt.

Elefantenparade vor dem Luxemburger Bahnhof

Auf dem Weg in die Stadt kommen wir am Musée de la Banque vorbei.

Musée de la Banque
Musée de la Banque

Gleich dahinter befindet sich die Adolphe-Brücke, von wo aus man über das Pétrusse-Tal die Festung und die Alstadt mit der Kathedrale sehen kann.

Luxemburg Pétrussetal

In der Altstadt gibt es zum Beispiel das Rathaus…

Rathaus
… und natürlich den großherzoglichen Palast zu sehen.

Großherzoglicher Palast

Auch vor dem Palast ist die Elefanten-Parade angekommen.

Später auf dem Rückweg zum Bahnhof begegneten wir noch einem Werk der örtlichen Strickguerilla, die einen ganzen Fahrradständer samt Fahrrad verzierte.

Strickguerilla Luxemburg

Strickguerilla Luxemburg

So sieht der Bahnhof bei Nacht aus.

Luxemburg Bahnhof bei Nacht

Am letzten Tag in Luxemburg ging es dann bereits um 8:20 Uhr mit einem der im Fahrplanjahr 2013 letzten beiden verbleibenden Intercity-Zugpaare zurück nach Deutschland.

Intercity im Bahnhof Luxemburg

Baureihe 181 im Bahnhof Luxemburg
Baureihe 181 im Bahnhof Luxemburg

Ich verabschiede mich aus Luxemburg mit einem Bild, das bald so nicht mehr möglich sein wird. Bereits in diesem Fahrplanjahr fahren nur noch zwei tägliche Intercity-Zugpaare von Luxemburg über Trier und Koblenz nach Köln und weiter nach Norddeich. Im Dezember 2014 werden die Intercity-Züge ganz eingestellt und dafür stündlich durchgehende Regionalexpress-Züge von Luxemburg nach Koblenz angeboten.

Luxemburg mit der Bahn, Teil 3: Drink & Drive

Am dritten Tag der Luxemburg-Tour stand der Norden auf dem Programm. Die Linie 10 der CFL führt bis zur belgischen Grenzen nördlich von Ulflingen (luxemburgisch Ëlwen, französisch Troisvierges). Es gibt durchgehende Züge bis Lüttich und weiter. Zur Linie 10 gehören auch zwei Stichstrecken, die anders als im Fall der am zweiten Tag befahrenen Linie 60 ohne zusätzlichen Buchstaben auskommen müssen. Die von Luxemburg Stadt aus kommend erste zweigt in Ettelbrück nach Diekirch ab, die zweite in Kautenbach nach Wiltz. Das Grundangebot besteht aus stündlichen InterRegio-Zügen von Luxemburg nach Troisvierges, die alle zwei Stunden weiter nach Belgien fahren, und stündlichen Regionalbahnen von Luxemburg nach Wiltz, die in Ettelbrück Anschluss nach Diekirch haben. Von Montag bis Samstag kommen noch stündliche IR von Luxemburg direkt nach Diekirch und stündliche RB von Luxemburg nur bis Ettelbrück hinzu. Die beiden IR und RB ergänzen sich jeweils zu einem Halbstundentakt.

Die erste Fahrt des Tages führte uns von Luxemburg mit einem der direkten IR nach Diekirch. Gefahren wurde mit einem der zweiteiligen Triebwagen, wie wir sie bereits vom zweiten Tag der Tour kannten.

IR nach Diekirch
IR nach Diekirch

Bei der Ankunft in Diekirch sieht man schon direkt im Hintergrund…

Der Bahnhofsvorplatz in Diekirch
Der Bahnhofsvorplatz in Diekirch

… die nach der Stadt benannte, in Luxemburg sehr bekannte Brauerei.

Brauerei Diekirch
Brauerei Diekirch

Der Nobbe wollte die Brauerei besuchen und fand heraus, dass es zumindest ein Brauereimuseum geben sollte. Nach ein wenig Suchen fand sich dieses jedoch nicht bei der Brauerei. Stattdessen fanden wir die Wagenfabrik Wagner.

Wagenfabrik Wagner
Wagenfabrik Wagner

Die ehemalige Wagenhalle beherbergt heute ein Museum. Im Erdgeschoss befindet sich eine Ausstellung gut gepflegter, historischer Automobile…

Zwei Autos im Museum Diekirch
Zwei Autos und ein Motorrad im Fahrzeugmuseum Diekirch

… mit Infotafeln, deren Zusammenhang zu den Fahrzeugen sich nur teilweise erschließt.

Infotafel im Fahrzeugmuseum Diekirch
Infotafel im Fahrzeugmuseum Diekirch

Außer weiteren Fahrzeugen wie diesem, die sich schon seinerzeit wohl eher an eine gehobene Kundschaft richteten, …

Auto im Fahrzeugmuseum Diekirch
Auto im Fahrzeugmuseum Diekirch

… gehörten auch Nutzfahrzeuge wie dieses 95 km/h schnelle Elektromobil ins Programm.

95 km/hElektromobil

Vielleicht war das Schild aber auch auf ein anderes Fahrzeug bezogen, das rechts daneben stand, wir wissen es nicht genau. Modellbusse waren auch noch Teil des Sortiments.

Modellbus mit "Gay Hostess"
Modellbus im Fahrzeugmuseum Diekirch

Aber schließlich fanden wir im ersten Stock des Gebäudes …

Diekirch - La Bière du Grand Duche
Das Bier des Großherzogs

… das Bier-Museum! Die Kombination aus Fahrzeug- und Bier-Museum ist wohl die merkwürdigste, wie sie mir bisher untergekommen ist.

Nach dem Museumsbesuch erkundeten wir den Rest der Stadt, die sich als ausgesprochen schmuck erwies.

Stadtbild in Diekirch
Stadtbild in Diekirch

Sogar die Street Art sieht hier besser aus als anderswo.

Street Art Diekirch
Street Art Diekirch

Doch das auffälligste an Diekirch sind die zahlreichen Esel, die es auf einen Brunnen, …

Eselbrunnen in Diekirch
Eselbrunnen in Diekirch

… noch einen Brunnen, …

Goldeselbrunnen in Diekirch
Goldeselbrunnen in Diekirch

… in einen Park und …

Park mit Eseln in Diekirch
Park mit Eseln in Diekirch

… sogar auf eine Kirchturmspitze (!) geschafft haben.

Kirchturm mit Esel in Diekirch
Kirchturm mit Esel in Diekirch

Letzeres führte, wie uns von Einheimischen berichtet wurde, zu einem handfesten Skandal, denn der Esel auf der Kirchturmspitze wurde ohne Zustimmung der luxemburgischen Denkmalbehörde angebracht. Während man bei der Behörde die ohne Genehmigung erfolgte Änderung an einem denkmalgeschützten Gebäude anmahnt, scheint die Bevölkerung von Diekirch aber sehr zu dem Esel auf der Spitze zu stehen.

Doch wie kommt es überhaupt zu den vielen Eseln? Ein Besuch bei der Touristeninformation brachte uns die Erklärung. Genaugenommen sogar zwei davon.

Die erste Variante lautet, dass beim Bau der Eisenbahn in den Norden von Luxemburg Diekirch als Eisenbahnknotenpunkt in Erwägung gezogen wurde, sich die Bevölkerung aber gegen den Bau der Bahn aussprach. Von den Luxemburgern wurden die Diekircher daraufhin als Esel verspottet, die sich den Zeichen der Zeit verschlössen.

Die zweite Variante ist, dass der Esel in Diekirch eine große Rolle als Nutztier spielte, weil die steilen Hänge, an denen früher noch Weinbau betrieben wurde, anders nicht zu bewirtschaften waren.

Wer genau wissen will, welche Variante die richtige ist, dem empfehle ich, mal nach Diekirch zu fahren, die Stadt zu genießen und das Gespräch mit den freundlichen Leuten dort zu suchen.

Wir setzten uns dann jedenfalls zwei Stunden später als geplant wieder mit dem Zug in Bewegung zu unseren nächsten Stationen, nämlich…

WiltzKautenbach

… Wiltz und Kautenbach. In Kautenbach zweigt die nördliche der beiden Stichstrecken ab, eben die nach Wiltz. Wir fuhren ab Ettelbrück mit einer durchgehenden RB nach Wiltz und machten in Kautenbach erst auf dem Rückweg Station. Zwischen Kautenbach und Wiltz liegen noch zwei Bedarfshalte, einer davon mit dem schönen Namen Paradiso. Es schien aber an dem Tag kein Bedarf zu bestehen. Wir genossen die Landschaft und schenkten uns die Stadt Wiltz, denn um die vom Bahnhof aus zu erreichen wäre wohl noch eine Busfahrt erforderlich gewesen. Von Kautenbach sollte es dann weiter nach Norden gehen, wobei davor noch etwas Zeit war, die Landschaft zu fotografieren.

Die Wiltz bei Kautenbach
Die Wiltz bei Kautenbach

Die Bahnstrecke schlängelt sich durch das Tal des Flüsschens Wiltz, das von der gleichnamigen Stadt über Kautenbach weiter nach Süden fließt. Nach Norden folgt die Bahn dem Tal der Clerve.

Kautenbach vom Bahnhof aus gesehen
Kautenbach vom Bahnhof aus gesehen

Von Kautenbach ging es dann mit einem internationalen IR weiter. Ziel des Zuges ist das belgische Liers, etwas nördlich von Lüttich/Liège.

IR nach Liers
IR nach Liers

Die internationalen IR werden von Mehrsystemlokomotiven der CFL-Serie 3000 bespannt, die baugleich mit den belgischen Loks der SNCB-Serie 13 sind. Unser Zug bestand aus einem 1.-Klasse- und zwei 2.-Klasse-Wagen, der Zug für die Rückfahrt hatte einen 2.-Klasse-Wagen mehr.

Unser Ziel war der nördlichste Bahnhof in Luxemburg, der von Ulflingen bzw. Troisvierges.

Bahnhof Troisvierges
Bahnhof Troisvierges

Der Bahnhof machte einen sehr gepflegten Eindruck, von außen wie von innen.

Bahnhofshalle Troisvierges
Bahnhofshalle Troisvierges

Dummerweise wurde die Halle kurz nachdem dieses Foto entstand, aber noch bevor wir zurückkamen um uns einen Kaffee zu ziehen, geschlossen. Wie überaus ungeschickt.

Clerveaux
Clerveaux

Wir mussten also ohne Kaffee zurück fahren. Aus dem Zug heraus gelang noch dieser Schnappschuss auf die Pfarrkirche von Clerveaux (Clerf), die an uns vorbeigezogen wurde. Zurück im Süden ergab sich in Luxemburg kurz vor Erreichen des Bahnhofs übrigens auch noch ein schöner Ausblick vom Clausenviadukt, das die Bahnstrecke trägt, auf die Stadt.

Luxemburg vom Clausenviadukt aus gesehen
Luxemburg vom Clausenviadukt aus gesehen

Im weiteren Verlauf des Abends stand noch die Linie 50 auf dem Programm.

RB der Linie 50 nach Kleinbettingen
RB der Linie 50 nach Kleinbettingen

Ein Absatz für Kenner: Die Linie 50 hat die Besonderheit, dass sie im Gegensatz zum restlichen Luxemburger Netz, das mit 25 kV/50 Hz elektrifiziert ist, mit 3 kV Gleichstrom betrieben wird. Die dort eingesetzten Doppelstockzüge vom Bombardier werden daher nicht von den in Luxemburg als Serie 4000 bezeichneten Bombardier TRAXX gezogen, sondern von der bereits oben genannten Serie 3000. Die luxemburgischen TRAXX sind nur für 25 kV und die deutschen 15 kV/16⅔ Hz geeignet und können daher nicht auf der Linie 50 fahren. Außerdem ist die Linie 50 offenbar noch nicht mit ETCS Level 1 ausgestattet, dass sich in Luxemburg sonst überall zusätzlich zum heute veralteten Crocodile findet.

Im Vergleich zur Linie 10 ist die 50 allerdings landschaftlich eher unspektulär. Von daher verabschiede ich mich an dieser Stelle noch mit einem Blick vom letzten Bahnhof der Linie 50 auf luxemburgischem Gebiet, Kleinbettingen, nach Belgien.

Strecke von Kleinbettingen nach Belgien
Strecke von Kleinbettingen nach Belgien

Der Fahrplan:

Luxembourg      ab 10:45  IR Linie 10
Diekirch        an 11:15
                ab 14:20  RB
Ettelbruck      an 14:25
                ab 14:28  RB
Wiltz           an 14:57
                ab 15:05  RB
Kautenbach      an 15:18
                ab 15:53  IR
Troisvierges    an 16:16
                ab 16:45  IR
Luxembourg      an 17:44
                ab 18:47  RB Linie 50
Kleinbettingen  an 19:06
                ab 19:15  RB
Luxembourg      an 19:33

Luxemburg mit der Bahn, Teil 2: Kanton Esch

Anmerkung für weniger Bahninteressierte: Nach dem Bahn-Teil folgt noch was über die Stadt Esch-sur-Alzette und ein völlig außerhalb des Kontexts stehender Musik-Tipp.

Der zweite Teil der Luxemburg-Tour war für den Südwesten Luxemburgs vorgesehen, sprich den Kanton Esch-sur-Alzette und die Linie 60 Luxemburg–Esch–Rodingen/Rodange mit ihren Zweiglinien 60a, 60b und 60c der CFL. Die Linie 60 ist die längere der beiden Verbindungen von Luxemburg zur belgischen Grenze bei Rodange, die kürzere Linie 70 war am Vortag im Programm. Die Linie 60 bedient die zweitgrößte Stadt Luxemburgs, Esch-sur-Alzette, mit etwa 30.000 Einwohnern und es verzweigen von ihr drei Stichstrecken. Zwei davon, die 60a und die 60c, enden kurioserweise in Frankreich, ohne aber eine Verbindung zum restlichen französischn Eisenbahnnetz zu haben. Die Geschichte dahinter ist bei beiden sehr verschieden.

Zunächst wurde von uns die Linie 60a nach Volmerange-les-Mines in Frankreich bereist. Da es keine durchgehenden Züge von Luxemburg Stadt gibt, muss man in Bettemburg umsteigen. Den Weg von Luxemburg dorthin legten wir mit einem der Züge der Linie 60 zurück, die alle 15 Minuten fahren und aus neuen, lokbespannten Bombardier-Doppelstockzügen gebildet werden, also praktisch dem, was man aus Deutschland auch kennt.

Bombardier-Doppelstockzüge in Luxemburg
Bombardier-Doppelstockzüge in Luxemburg

Die Stichstrecken werden von zweiteiligen Elektrotriebwagen der CFL Serie 2000, gebaut Anfang der 90er Jahre von de Dietrich (heute Alstom), bedient. Ein solcher Zug brachte uns nach Volmerange.

CFL 2012 in Volmerange-les-Mines
CFL 2012 in Volmerange-les-Mines

An der Endstation Volmerange-les-Mines ist außer einem Stumpfgleis nicht viel zu finden.

Station Volmerange-les-Mines
Station Volmerange-les-Mines

Die Strecke wurde von Luxemburg aus Anfang der 2000er Jahre über die Grenze nach Frankreich verlängert, endet aber noch außerhalb des eigentlichen Orts Volmerange.

So sehen die Triebwagen von innen in der 2. Klasse …

CFL Serie 2000 Innenraum 2. Klasse
CFL Serie 2000 Innenraum 2. Klasse

… und so in der 1. Klasse aus.

CFL Serie 2000 Innenraum 1. Klasse
CFL Serie 2000 Innenraum 1. Klasse

Das Tarifsystem in Luxemburg ist sehr einfach: Es gibt nur Kurzzeit- und Tageskarten. Eine Kurzzeitkarte kostet 2 € und gilt 2 Stunden, egal wohin. Eine Tageskarte kostet 4 € und gilt bis 8 Uhr am nächsten Morgen im ganzen Netz. Der Aufpreis für die 1. Klasse beträgt 2 €. Ob dieser Schnäppchenpreise waren wir die ganze Zeit erstklassig unterwegs, auch wenn in den meisten Zügen der größte Unterschied zwischen der 1. und 2. Klasse nur die Farbe der Sitzbezüge ist.

Den Rückweg nach Bettemburg unterbrachen wir in der Stadt mit dem schönen Namen Düdelingen (luxemburgisch Diddeleng, französisch Dudelange), das mit einem sehr schmucken Stadtzentrum aufwarten kann.

Das Rathaus von Dudelange
Das Rathaus von Dudelange

Die zweite Stichstrecke, Linie 60b von Noertzange nach Rumelange, wird nur unter Woche und nur während der Hauptverkehrszeiten mit insgesamt 6 Zugpaaren täglich bedient. In Rumelange befindet sich Industrie mit Bahnanschluss, aber an diesem Tag war absolut nichts los, was wohl dem Brückentag in Luxemburg geschuldet war.

Der dritte und letzte Zweig, Linie 60c, ist wieder eine internationale Verbindung und führt von Esch-sur-Alzette nach Audun-le-Tiche in Frankreich. Anders als in Volmerange-les-Mines ist das Personenzuggleis in Audun nur ein klägliches Überbleibsel von ehemals ausgedehnten Bahnanlagen mit Anbindung an das französische Netz.

Audun-le-Tiche
Audun-le-Tiche

Die Hochbrücke ganz im Hintergrund des obigen Fotos gehört zu einer stillgelegten französischen Strecke. Im Rücken des Betrachters, wo heute ein Prellbock ist, führte die Strecke in einem weiten Rechtsbogen auf die Brücke. Von der Brücke selbst gibt es mangels Zeit von mir leider nur ein aus dem fahrenden Zug heraus geschossenes Gegenlicht-Foto, das nur ansatzweise einen Eindruck davon vermitteln kann, wie riesig und gleichzeitig heruntergekommen diese Brücke ist.

Brücke in Audun-le-Tiche
Brücke in Audun-le-Tiche

Sonst führt die Strecke von Audun nach Esch praktisch nur an Schotterwüsten und Industriebrachen vorbei, die teils einen recht spukhaften Charme versprühen.

Industriebrache zwischen Esch und Audun

Ehemaliges Stellwerk in Audun-le-Tiche

Spuk zwischen Audun-le-Tiche und Esch-sur-Alzette
Spuk zwischen Audun-le-Tiche und Esch-sur-Alzette

Als Kontrastprogramm dazu kann man entlang des weiteren Verlaufs der Linie 60 zwischen Esch und Rodange ein gutes Beispiel für den Strukturwandel finden. Auf einem ehemaligen Industrieglände in Belval wurde und wird gebaut. Hier befindet sich unter anderem ein neu gebauter Campus der Universität Luxemburg.

Belval
Belval

Das ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert, denn die Universität Luxemburg existiert erst seit 2003. Zwar gab es vorher einzelne Forschungs– und Lehreinrichtungen auf Universitätsniveau, aber die Mehrheit der luxemburgischen Studenten war auf ausländische Hochschulen angewiesen.

Widmen wir uns nun noch der Stadt Esch an der Alzette.

Esch/Alzette
Esch/Alzette

Nebem dem Bahnhof findet sich diese futuristische, wenn auch aus der Nähe betrachtet leicht verranzelte Überführung.

Fußgängerbrücke in Esch-sur-Alzette
Fußgängerbrücke in Esch-sur-Alzette

Ansonsten muss man aufpassen, dass die Stadt einen nicht umbringt.

Geschäft in Esch-sur-Alzette
Geschäfte in Esch-sur-Alzette

Oh this town
kills you when you are young — Broder Daniel

aus dem Lied „Shoreline„, Text: Henrik Berggren

Genaugenommen sind es auf dem Bild sogar gleich zwei Geschäfte, die einen umbringen wollen, denn das Schild ganz links gehört schon nicht mehr zu Electro-Kill, sondern zur Patisserie Kill. Und deswegen gibt es dazu passend den Hinweis, dass, wer die Electro-Kill-Version von Shoreline nicht mag, sich die Version von Anna Ternheim anhören möge.

Erreicht man die Innenstadt von Esch lebend, so ist es da wirklich nett. Nur ist der Fluss Alzette nirgends zu sehen. Wie ich später herausgefunden habe, ist der Fluss überbaubt. Die Rue de l’Alzette befindet sich über der Alzette, womit die Präposition sur im französischen Ortsnamen dann doch gleich eine ganz neue Bedeutung gewinnt.

Rue de l'Alzette
Rue de l’Alzette

Ein Problem gibt es in Esch allerdings. Sämtliche Restaurants haben von 14–17 Uhr geschlossen, außer den Dönerläden.

Ansonsten besticht Esch an der Alzette durch die Architektur des Historismus, Jugendstil und Art Deco. Die Erklärung im einzelnen überlasse ich aber lieber dem luxemburgischen Fremdenverkehrsamt und der Broschüre über den Architektur-Rundweg in Esch-sur-Alzette und verabschiede mich mit ein paar Detail-Aufnahmen.

MerkurZeusDionysosWeisheitZiegenkopfPrinzessin

Der Vollständigkeit halber noch der Fahrplan:

Luxembourg            ab 10:20  RB Linie 60
Bettembourg           an 10:32
                      ab 10:34  RB Linie 60a
Volmerange-les-Mines  an 10:48
                      ab 11:02
Dudelange-Centre      an 11:18
Dudelange-Ville       ab 12:20
Bettembourg           an 12:26
                      ab 12:32  RB Linie 60
Rodange               an 13:15
                      ab 13:36  RE Linie 60
Esch-sur-Alzette      an 14:02
                      ab 16:47  RB Linie 60
Noertzange            an 16:54
                      ab 17:10  RB Linie 60b
Rumelange             an 17:19
                      ab 17:25
Noertzange            an 17:34
                      ab 17:51  RE Linie 60
Esch-sur-Alzette      an 17:58
                      ab 18:03  RB Linie 60c
Audun-le-Tiche        an 18:08
                      ab 18:22
Esch-sur-Alzette      an 18:27
                      ab 18:32  RE Linie 60
Luxembourg            an 19:05

Luxemburg mit der Bahn, Teil 1: Die Minièresbunn

Seit gestern Mittag bin ich zurück aus dem Großherzogtum, in das der Nobbe und ich vor drei Tagen mit der Mission aufgebrochen waren, alle Bahnstrecken des Landes zu bereisen. Da die Mission weitgehend erfolgreich abgeschlossen wurde, folgt hier der Bericht.

Die Anreise war letztlich wenig spektakulär und erfolgte zunächst mit dem ICE nach Saarbrücken und ab dort gänzlich unstandesgemäß mit dem Bus, der Luxemburg Stadt nach etwa 75 Minuten erreicht. Immerhin wird der Bus von der luxemburgischen Staatsbahn CFL betrieben, außerdem ist diese Verbindung die schnellste Möglichkeit, aus dem Süden Deutschlands nach Luxemburg zu kommen. Laut DB-Reiseauskunft ist die Busfahrt von Saarbrücken nach Luxemburg reservierungspflichtig, allerdings war die Linie am letzten Donnerstag nicht gerade überbelegt und es war problemlos möglich, beim Fahrer für 9 € ein Ticket zu bekommen. Aber weil es eben ein Bus und kein Zug ist (und ich vergessen habe, ein Foto zu machen), soll über den Bus hier nicht weiter berichtet werden und wir gehen direkt zur ersten Etappe in Luxemburg über, die uns um 13:22 Uhr zunächst von Luxemburg Stadt nach Petingen (französich Pétange, luxemburgisch Péiting) brachte.

13:22 Uhr nach Athus über Pétange
13:22 Uhr nach Athus über Pétange

Die Linie von Luxemburg ins belgische Athus wird von der CFL als Linie 70 bezeichnet. Zum Einsatz kamen Fahrzeuge vom Typ Alstom Coradia Duplex, bei der CFL als Serie 2200 bezeichnet und Baugleich mit den Z24500 der SNCF.

Alstom Coradia Duplex auf der Linie 70 der CFL
Alstom Coradia Duplex auf der Linie 70 der CFL

Unser Ziel war, wie schon erwähnt, zunächst der Bahnhof Pétange.

Bahnhof Pétange
Bahnhof Pétange

Dort warnte uns zunächst ein alter Bekannter vor Gefahren.

Warnung vor Gefahren
Warnung vor Gefahren

Der Grund, warum es an diesem Tag ausgerechnet Pétange sein sollte, ist nun endlich auf dem folgenden Bild zu sehen:

Dampflok des Train 1900
Dampflok des Train 1900

Wie Nobbe aufgetan hatte, ist Pétange an Sonn- und Feiertagen (und der 15. August ist in Luxemburg ein Feiertag!) Ausgangspunkt des Museumszuges Train 1900, der die ehemalige Industriebahn nach Bois Châtier in Frankreich befährt. Die Strecke ist allerdings heute nicht mehr auf ihrer ganzen ehemaligen Länge befahrbar, sondern endet etwa 2 Kilometer früher in Bois de Rodange.

In diesem Waggon…

1.-Klasse-Wagen des Train 1900
1.-Klasse-Wagen des Train 1900

… ging es dann standesgemäß in der 1. Klasse…

Innenraum eines 1.-Klasse-Wagens des Train 1900
Innenraum eines 1.-Klasse-Wagens des Train 1900

… nach Fond-de-Gras, dem Betriebsmittelpunkt der Bahnlinie.

Stationsschild des Bahnhofs Fond-de-Gras
Stationsschild des Bahnhofs Fond-de-Gras

Der historische Bahnhof Fond-de-Gras verdankt seine Existenz dem Eisenerz, das bis in die 1950er Jahre hier im Dreiländereck Luxemburg-Frankreich-Belgien abgebaut wurde. An diesem Bahnhof wurde Eisenerz aus den umliegenden Minen von der Grubenbahn in die Güterwagen der normalspurigen Eisenbahn verladen. Die Grubenbahn oder „Minièresbunn“ wird heute ebenfalls museal betrieben und so führte unsere nächste Etappe mit eben dieser Bahn zunächst zum Zwischenhalt Doihl.

Zug der Minièresbunn mit Diesellok bei Fond-de-Gras
Zug der Minièresbunn mit Diesellok bei Fond-de-Gras

Die Grubenbahn verkehrt auf einer Spurweite von 700mm. In Doihl wurde bei unserem Zug die Lok umgespannt. Die Diesellok blieb zurück und die linke der beiden E-Loks übernahm unseren Zug.

E-Loks der Minièresbunn in Doihl
E-Loks der Minièresbunn in Doihl

Der Grund: Die Grubenbahn führt direkt durch den ehemaligen Hauptstollen des Bergwerks! Ein Betrieb mit Diesel- oder gar Dampfloks in der Mine wäre wegen der Abgase doch recht unpraktisch, weswegen die Tunnelstrecke mit 500 V Gleichstrom elektrifiziert ist. Nach kurzem Aufenthalt fuhren wir in den 1400m langen Schacht.

Tunneleinfahrt bei Doihl
Tunneleinfahrt bei Doihl

Die Fahrt in den offenen Wagen durch den schlecht bis gar nicht beleuchteten Tunnel ist schon was interessantes! Nach ein paar Minuten, die einem aber durch die Dunkelheit recht lang vorkommen, wird das andere Ende des Stollens erreicht.

Tunnelende bei Lasauvage
Tunnelende bei Lasauvage

Noch im Tunnel verzweigt sich die Strecke und erreicht entweder rechts- oder linksrum die Bahnanlagen des Bahnhofs Lasauvage Bergwerk.

Von dort nahmen wir einen Anschlusszug, der uns zunächst nach Lasauvage Kirche, eine Station mitten im Wald (eine Kirche haben wir nicht gesehen, aber da soll wohl eine sein) brachte. Anschließend ging es wieder zurück über Lasauvage Bergwerk bis nach Saulnes in Frankreich. Im Bild ist unser internationaler Zug an der Endstation Saulnes zu sehen.

Internationaler Personenzug in Saulnes
Internationaler Personenzug in Saulnes

Interessanterweise fand ich in der Lok ein Bild von Walter Ulbricht.

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Vermutlich wurde das Bild bereits 1959 angebracht, als die Lok bei VEB Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg gebaut wurde, vielleicht aber auch erst später.

Typenschild
Typenschild

Wieder in Lasauvage Bergwerk warteten wir die Einfahrt des nächsten Zuges aus dem Schacht ab, der uns anschließend wieder zurück nach Fond-de-Gras bringen sollte.

Ein Zug fährt aus dem Stollen nach Lasauvage Bergwerk
Ein Zug fährt aus dem Stollen nach Lasauvage Bergwerk

Die Wagen dieses Zuges haben wie die Lok Stromabnehmer, da es sich um ehemalige Triebwagen handelt. Inzwischen sind die Motoren allerdings ausgebaut. Einige der Loks tragen die Aufschrift des luxemburgischen Stahlhüttenbetriebs ARBED, der heute Teil des ArcelorMittal-Konzerns ist.

Auf dem Rückweg nach Doihl legten wir noch einen Stopp im Tunnel ein und es wurde eine kurze Führung durch den Stollen angeboten.

Zwischenhalt im Schacht
Zwischenhalt im Schacht

In Doihl war diesmal kein Lokwechsel, sondern Umsteigen angesagt und wir fuhren mit einem Dampfzug zurück nach Fond-de-Gras. Auf dem Foto war der Zug schon auf dem Weg in die Abstellung.

Dampfzug der Minièresbunn
Dampfzug der Minièresbunn

Zurück am normalspurigen Bahnhof von Fond-de-Gras…

Überblick über den Bahnhof Fond-de-Gras
Überblick über den Bahnhof Fond-de-Gras

… wartete bereits der Train 1900 auf Fahrgäste für die Rückfahrt nach Pétange.

Der Train 1900 steht abfahrbereit in Fond-de-Gras
Der Train 1900 steht abfahrbereit in Fond-de-Gras

Wir entschieden uns aber, noch ein wenig am Bahnhof zu bleiben…

Bahnhofsgebäude Fond-de-Gras
Bahnhofsgebäude Fond-de-Gras
Verboten
Verboten, die Bahn zu betreten

… und uns die Dinge ein wenig genauer anzusehen, wie zum Beispiel einen in der Halle abgestellten Uerdinger Schienenbus…

Uerdinger Schienenbus
Uerdinger Schienenbus

… oder historische Plakate, die für Sicherheit am Arbeitsplatz werben.

Sei Wachsam! Die Sicherheit der Rotte verlangt es!
Sei Wachsam! Die Sicherheit der Rotte verlangt es!

Mit einem anderen Schienenbus…

Schienenbus im Bahnhof Fond-de-Gras
Schienenbus im Bahnhof Fond-de-Gras

… der skandalöserweise nur die 3. Klasse und nur Platz für kleines Gepäck hatte…

Nur für kleines Gepäck
Nur für kleines Gepäck

… ging es dann zunächst zum heutigen Streckenende bei Bois-de-Rodange, dann zurück nach Fond-de-Gras und schlussendlich wieder zum CFL-Bahnhof Pétange…

Ausfahrt Fond-de-Gras
Ausfahrt Fond-de-Gras

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs wurde auf der Strecke jedoch nicht einmal ansatzweise erreicht.

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h

Zum Abschluss ging es dann wieder mit der CFL zurück nach Luxemburg.

Zugzielanzeiger in Pétange
Zugzielanzeiger in Pétange

Luxemburg kann von Peitingen auf zwei Wegen erreicht werden. Der direkte Weg führt über Bascharage. Die Züge der Linie 60 nehmen den längeren Weg über Esch an der Alzette, aber da der Besuch der zweitgrößten Stadt in Luxemburg erst für den folgenden Tag geplant war, entschieden wir uns wieder für die Linie 70.

Der Fahrplan des Tages im Überblick:

Frankfurt Hbf.      ab 09:01  ICE 9556
Saarbrücken Hbf.    an 11:00
                    ab 11:15  Bus 123
Luxembourg          an 12:30
                    ab 13:22  RB
Pétange             an 13:44
                    ab 14:15  Train 1900 Dampfzug
Fond-de-Gras        an 14:37
                    ab 14:45  Minièresbunn
Lasauvage Bergwerk  an 15:15
                    ab 15:25
Lasauvage Kirche    an 15:30
                    ab 15:40
Saulnes             an 16:00
                    ab 16:10
Lasauvage Bergwerk  an 16:25
                    ab 16:30
Fond-de-Gras        an 17:25
                    ab 18:10  Train 1900 Schienenbus
Bois-de-Rodange     an 18:15
                    ab 18:25
Fond-de-Gras        an 18:30
                    ab 18:40
Pétange             an 19:00
                    ab 21:14  RB
Luxembourg          an 21:38

Spontan, wild und …


… Weichenstörung.

Und dann war da noch unter der Rubrik „Skurriles“ eine bisexuelle Bordbistrobekanntschaft auf dem Weg zu ihrem Schwarm Isi an die Isar.

Ob das mal funktioniert mit den beiden werde ich wohl nie erfahren, aber ich bin da wenig zuversichtlich, da Isi von ihrem Besuch noch nichts ahnte und die Bordbistrobegegnung, die Isi am Arbeitsplatz zu finden versuchte, Isis Adresse und Telefonnummer nicht kannte.

Aber ich weiß jetzt zumindest, dass ich mir nie diesen Cheeseburger bestellen werde. Der wurde nämlich, als er ihr aufgetischt wurde, von Isis Hasi nur mit „Ih!“ kommentiert. Und er riecht ziemlich mies.


Da hol‘ ich mir von dem ganzen Geld aus der Alliterations- und Assonanzkasse beim nächsten Mal lieber wieder einen köstlichen Butterkuchen.

Position:Mainaschaff,Deutschland