Im ersten Teil ging es von Tarragona nach Puigcerdà.
Nach einer kurzen Taxifahrt über die Grenze kamen wir am französischen Grenzbahnhof La Tour de Carol-Enveitg an.
Auch diesem Bahnhof sieht man die frühere Bedeutung noch an, zum Beispiel am (laut Wikipedia) längsten überdachten Bahnsteig in Frankreich.
Der Betrieb nach Frankreich (TER nach Toulouse) wird heute von der SNCF mit Triebwagen der Serie Z 27500 abgewickelt. Allerdings ist der Fahrplam ähnlich dünn wie in die andere Richtung. Zu Dokumentationszwecken folgt ein Bild von einem TER-Triebwagen im Gegenlicht. Die Halle im Hintergrund zeugt von früherem Güterverkehr, aber wie in Puigcerdà ist auch hier viel zugewachsen.
Ein Blick vom Mittelbahnsteig aus zeigt die Größe des Empfangsgebäudes.
Früher fand Fernverkehr mit grenzüberschreitenden Anschlüssen statt, heute gibt es nur noch ein Fernverkehrszugpaar: Den Nachtzug von bzw. nach Paris Austerlitz. Der Zug wird in Toulouse-Matabiau mit einem Zugteil aus Cerbère vereinigt. Tagsüber steht der Vier-Wagen-Zug abgestellt am Hausbahnsteig.
Das besondere am Bahnhof La Tour de Carol-Enveitg ist, dass hier drei Strecken mit drei Spurweiten und drei Stromsystemen zusammenkommen. Die Strecke aus Katalonien ist breitspurig (1668mm) und mit 3000 V Gleichstrom elektrifiziert. Die Züge kommen am Südende des Mittelbahnsteigs an. (Im folgenden Bild in der Mitte.) Ein Gebäude in der Mitte des Mittelbahnsteigs wurde früher wohl für Grenzkontrollen genutzt. Ansonsten ist an Breitspurgleisen nur noch ein Umsetzgleis vorhanden, um den Bahnhof auch von Süden aus mit lokbespannten Zügen anfahren zu können. Derzeit werden aber nur Triebwagen vom RENFE-Typ 447 eingesetzt, das Umsetzgleis wird also nicht benötigt.
Die meisten Anlagen sind für SNCF-Züge in Normalspur (1435mm) und mit 1500 V Gleichstrom elektrifiziert.
Die Besonderheit ist jedoch die Ligne de Cerdagne: Eine meterspurige Strecke, die mit einer von oben bestrichenen 850 V Gleichstrom-Stromschiene elektrifiziert ist. Hier fährt der gelbe Zug, auf katalanisch „tren groc“ und auf französisch „traine jaune“ genannt, im Bild ganz rechts.
Nach Süden hin ist nur noch das Breitspurgleis befahrbar. Die im folgenden Bild rechten Gleise sind Stumpfgleise, das linke Gleis führte ursprünglich nach Puigcerdà, ist aber, wie schon im ersten Teil beschrieben, nicht mehr befahrbar, in Puigcerdà durchtrennt und schon bei der Ausfahrt von La Tour de Carol mit einem Schwellenkreuz abgesperrt.
Zum Abschluss noch ein Bild des gelben Zuges, mit dem die Fahrt im dritten Teil gleich weiter geht.