Mit Odakyu nach Enoshima

Der zweite Ausflug mit der Odakyu-Eisenbahn führte uns nach Enoshima und Kamakura, Luftlinie etwa 50km südlich von Shinjuku.

Weniger bahnaffine Leser dürfen übrigens getrost den ersten Teil des folgenden Beitrags überspringen und gleich ein bisschen nach unten scrollen.

Für alle anderen zunächst noch kurz etwa zur Odakyu-Eisenbahn an sich: Die Hauptstrecke der Odakyu hat ihren Ausgangs- und Endpunkt im Tokioter Bahnhof Shinjuku. Das ist nach Passagieraufkommen einer der größten Bahnhöfe der Welt. Dabei gehören vom Riesenbahnhof Shinjuku nur 5 Kopfgleise zur Odakyu, die sich außerdem über zwei Stockwerke aufteilen. Die Expresszüge fahren auf 3 Gleisen im Erdgeschoss ab, die Lokalzüge im Tiefgeschoss. Das alles ist in einem besonderen Bereich, so dass der Trubel hier nicht ganz so schlimm ist, wie man sich das für Tokio vorstellt. Wir waren allerdings auch nicht zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs. Die Odakyu-Hauptstrecke teilt sich von Shinjuku kommend in 3 Äste auf, nach Hakone-Yumoto über Odawara, Enoshima über Fujisawa und Tama. Ein Teil der Züge fährt dabei nicht von bzw. nach Shinjuku, sondern zweigt kurz vorher ab und fährt auf den Gleisen der Tokioter Metro unterirdisch weiter.

Linienplan der Odakyu

Links in der Mitte auf dem Plan ist die Odawara-Linie, mit der wir tags zuvor in die Hakone-Region gefahren sind. Oben ist die Tama-Linie, rechts unten die Verbindung zur Metro und links unten die Enoshima-Linie. Die verschiedenen Farben kennzeichnen die unterschiedlichen Zuggattungen. Es gibt Local, Semi-Express, Express, Rapid Express und Limited Express, wobei der Limited Express keine eigene Farbe hat, sondern die Halte nur durch Symbole an den Stationen gekennzeichnet sind. Die Limited Express-Züge sind zuschlag- und reservierungspflichtig und werden mit den Romance-Car-Triebwagen gefahren.

Direkt hinter dem Bahnhof Shinjuku, mitten in der Stadt, befindet sich ein Bahnübergang.

Bahnübergang bei Shinjuku

Im Bildhintergrund laufen die vier Gleise zusammen und es geht zweigleisig weiter, rechts verschwindet die Linie im Tunnel und die beiden äußeren Gleise verlaufen ins Erdgeschoss des Odakyu-Teils von Shinjuku während die mittleren Gleise für die Lokalzüge ins Tiefgeschoss gehen. Bei dem dichten Bahnverkehr, der dort herrscht, fahren auch schon mal 5 Züge durch, bevor die Schranken wieder hoch gehen. Kein Wunder, dass über diese Straße der Autoverkehr nicht so stark ist.

Ich hoffte für unsere Fahrt nach Enoshima auch wieder auf einen Limited Express, allerdings fahren die in diese Richtung wohl nur am Wochenende. So mussten wir mit dem gewöhnlichen Rapid Express vorlieb nehmen, aber dafür war es dann auch billiger. Da die Odakyu eine private Bahngesellschaft ist, gilt der JR Rail Pass übrigens hier nicht. Es gibt aber für die Hakone- und Enoshima-Regionen jeweils Ausflugstickets von Odakyu, die Hin- und Rückfahrt von Shinjuku sowie beliebige Fahrten in der Zielregion erlauben.

Wer lieber mit der JR unterwegs ist, erreicht Fujisawa und Kamakura auch damit. Für die Fahrt nach Enoshima ist die Alternative dann, bis Ofuna zu fahren und von dort die Shonan Monorail, eine Einschienen-Hängebahn, zu nehmen.

Wir fuhren mit der Odakyu-Enoshima-Linie wir zum Bahnhof von Fujisawa, dort mussten wir in die Enoshima Dentetsu, kurz Enoden, umsteigen, die auch zu Odakyu gehört.

Enoden

Die eingleisige Strecke verläuft unter beengten Verhältnissen zwischen Häusern und an einer Stelle auch wie eine Straßenbahn.

Enoden zwischen Enoshima und Koshigoe

Ziel unserer Fahrt war zunächst der Endbahnhof Kamakura. Dort befindet sich in einem Park ein bekannter und sehenswerter Shinto-Schrein.

Wir hinterließen dort auf auf einer Tafel unseren Wunsch nach Gesundheit, Glück und 2 JR Rail-Pässen. Die Geister des Schreins scheinen uns wohlgesonnen, aber dazu in einem späteren Beitrag.

Unser nächstes Ziel war der Ort Hase. Dort besuchten wir eine riesige Buddha-Statue.

Buddha in Hase

Das dritte und letzte Ziel unseres Ausflugs war die Insel Enoshima. Dorthin ging es natürlich wieder mit der Enoden.

Enoden im Bahnhof Hase

Die Insel ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Enoshima ist bekannt für seine Schreine, …

Enoshima

… seinen Leuchtturm …

Leuchtturm Enoshima

… und auch als „Katzeninsel“, wobei wir tatsächlich nur wenige Katzen gesehen haben, die meisten davon in einem Hello-Kitty-Laden.

Hello Kitty

Auf den Berg, auf dem der Leuchtturm steht, kann man sich übrigens gegen Bezahlung auch mit Rolltreppen hochfahren lassen.

Falken gab es übrigens bedeutend mehr als Katzen.

Falken auf Enoshima

Bei Sonnenuntergang machten wir uns auf den Rückweg nach Shinjuku. In der Ferne grüßt der Fuji-san.

Fuji-san von Enoshima aus gesehen bei Sonnenuntergang