Eine Dienstreise mit anschließender privater Verlängerung führte uns kürzlich nach Prag.
Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten zählen der Altstädter Ring mit der Teynkirche…
… wo man glaubt, den heiligen Gral zu finden…
… und die bei Nacht schön beleuchtet sind.
Vom Rathausturm hat man auch in Richtung der „Kleinseite“ einen guten Ausblick.
Die Anreise erfolgte natürlich mit der Bahn.
Prag ist von Hamburg und Berlin über Dresden angebunden. Wenn man aus anderen Richtungen kommt, muss man beim Fahrkartenkauf leider achtgeben, dass man nicht in einen IC-Bus gesteckt wird. Von Nürnberg und inzwischen auch Leipzig ist der Bus schneller als der Zug. Es empfiehlt sich meines Erachtens nach dennoch, darauf Wert zu legen, tatsächlich mit der Bahn befördert zu werden, wenn man bei der Bahn ein Ticket kauft. Die Strecke von Dresden nach Prag führt nämlich landschaftlich reizvoll an Elbe und Moldau entlang. Die Züge, die von Deutschland aus nur bis Prag fahren, werden mit Reisezugwagen der ČD gefahren. Ein Mal am Tag ist ein Zug von Hamburg über Berlin, Prag und Bratislava nach Budapest unterwegs, der aus Wagen der ungarischen MÁV besteht. Die Züge sind mit Siemens Vectron E-Loks bespannt, die von der ČD von der European Locomotive Leasing angemietet wurden.
Beim Budapester Zugpaar, dem EC „Hungaria“, kommt im weiteren Verlauf die Baureihe 380 der ČD zum Einsatz, eine Mehrsystemlok aus dem Hause Škoda Transportation, die dort als 109E bezeichnet wird und in Deutschland in Zukunft in einer Einsystemvariante als Baureihe 102 im schnellen Regionalverkehr zwischen München und Nürnberg zu sehen sein wird.
Am anderen Ende des selben Bahnsteigs wurde unterdessen von einer 111 der ČD ein Express bereitgestellt, der nach München fährt und in Deutschland als „Alex“ läuft. Auch nach München setzt die DB ihren IC-Bus dagegen, der auch hier wieder etwas schneller ist.
Was eine Verbindung von und nach Frankfurt angeht, scheint man dagegen vollends vor dem Flugzeug kapituliert zu haben und macht sich nicht einmal die Mühe, überhaupt ein irgendwie geartetes Angebot aufzustellen. Die Zeit, in der es noch einen durchgehenden EC von Frankfurt nach Prag gab, ist vorbei.
Im hochwertigen Fernverkehr setzt die ČD „Pendolino“-Züge der dritten Generation als „SuperCity“ ein. Dieses Exemplar hier war anlässlich der „Movember“-Aktion mit einem Schnurrbart dekoriert.
Die historische Halle des Prager Hauptbahnhofs ist sehenswert.
Innerhalb Prags kann man sich gut mit der Straßenbahn fortbewegen. Vier Typen von Straßenbahnen sieht man besonders häufig: Zum einen sind das klassische Hochflur-Bahnen vom Typ Tatra T3R.P. Diese muten zwar eher rustikal an, sind aber zwischen 2000 und 2010 modernisiert worden und in einem guten Zustand. Diese zwei Exemplare queren gerade den Wenzelsplatz und erreichen gleich die Haltestelle Wenzelsplatz, tschechisch Václavské náměstí. Im Hintergrund ist der Heinrichsturm zu sehen.
Die Linie 39 existiert nur vorübergehend, da aktuell wegen einer Baustelle eine Strecke in der Innenstadt gesperrt ist. Auf der selben Linie war wenige Minuten vorher ein modernisierter Tatra mit Niederflur-Mittelteil unterwegs, diese werden als Tatra T3R.PLF bezeichnet.
Die derzeit modernsten Straßenbahnen in Prag sind die achtachsigen Škoda 15T ForCity.
Die einzigen Zweirichtungsfahrzeuge in Prag sind modernisierte Tatra-Wagen mit der Typbezeichnung KT8D5.RN2P. Der Umbau erfolgte im Zeitraum ab 2005.
Am Karlsplatz begegnete uns ein Tatra-Zug der „nostalgischen“ Linie 23, die auch das Gebiet in der Nähe der Burg bedient.
Historische Fahrzeuge sieht man am Wochenende auf der speziellen Linie 41. Hier überquert ein solches Fahrzeug gerade den Wenzelsplatz.
Ein paar Minuten vorher, ein paar Meter weiter eilte ein anderes historisches Gespann der selben Linie vom Wenzelsplatz weiter zum Heinrichsturm.
Neben dem Heinrichsturm, der jetzt schon ein paar Mal als Hintergrund herhalten musste, ist natürlich auch der Pulverturm sehenswert.
Außer der Straßen- und der U-Bahn gibt es in Prag auch noch die Standseilbahn auf den Laurenziberg (Petřín). Leider ist diese gerade außer Betrieb. Eine zweite Standseilbahn – oder ist es ein Schrägaufzug? – verbindet das NH Hotel Prag City mit dem NH Collection Hotel. Hier konnten wir glücklicherweise noch mitfahren, bevor nur wenige Minuten später auch hier ein Wartungstrupp mit seiner Arbeit begann.
Vom Hotel wurde übrigens während der Wartungsarbeiten mit einem Kleinbus sogar ein Schienenersatzverkehr zwischen den beiden Hotels eingerichtet.
Vom oberen Hotel, dem NH Collection, hat man einen Ausblick über die Innenstadt.
Damit war unser Besuch auch schon fast wieder beendet. Wir verabschieden uns von Prag mit einem letzten Spaziergang über den Wenzelsplatz zum Hauptbahnhof, am Südostende des Wenzelsplatzes das Nationalmuseum.