Schlagwort-Archive: Datenbanken

Checklisten

Unsere Weltreise wirft ihre Schatten voraus: Anke berichtet von der Vorbesprechung zur Bildungsreise nach Japan, zu der außer uns wohl nur Lehrerinnen fahren. Reiseleiter Chris hat uns eine Checkliste und viele nützliche Tipps gegeben. Andreas‘ Cousin Rudi und seine Frau Olivia sind gerade in Neuseeland und bloggen von dort. Da werden sicher auch viele interessante Sachen für uns dabei sein.

Für unsere Reise ist noch ganz schön viel zu planen und die To-Do-Liste soll natürlich mit einer Datenbank umgesetzt werden. Andreas erklärt Anke, dass ein relationales Datenbank-Management-System Daten in Tabellen speichert und was DML, DDL und SQL bedeuten. Anke wundert sich, dass es relationale Datenbanken erst seit 1970 gibt.

Zu dem, was Andreas heute über Datenbanken erzählt hat, hat er vor anderthalb Jahren schon mal was gebloggt.

Intro und Outro sind wie immer von der großartigen Band Revolte Tanzbein, denen wir nochmals danken, dass wir „Panama“ dafür benutzen dürfen. Unser Dank geht auch an unseren Freund David Göbel, der unser Logo gestaltet hat.

Statt Outtakes gibt es diesmal ein kurzes Zitat aus dem Hörbuch „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.“ von Neal Stephenson und Nicole Galland. Wir hoffen, dass Euer Verhältnis zu Datenbanken anders ist als das der Romanfiguren und Ihr uns viel Feedback (und positive Bewertungen) gebt.

Trailer

Wir stellen uns und unseren neuen Podcast vor.

Wir wollen auf eine Weltreise gehen und Japan, Neuseeland, Australien und Kanada besuchen.

Unser Plan ist, dass wir nicht nur über unsere Erlebnisse berichten, sondern auch über Datenbanken sprechen.

Unser Dank geht an die großartige Band Revolte Tanzbein dafür, dass wir Ihren Song „Panama“ als Intro benutzen dürfen sowie an unseren Freund David Göbel, der unser Logo gestaltet hat.

Das MySQL-Kuriositätenkabinett

Zusammengesetzte Fremdschlüssel

Zusammengesetzte Primärschlüssel kommen in der Datenbankwelt allerorten vor, z.B. in Beziehungstabellen. Zusammengesetzte Fremdschlüssel sind seltener, werden aber naturgemäß gebraucht, wenn auf eine Tabelle mit zusammengesetztem Primärschlüssel referenziert werden soll.

Die Syntax für die Erstellung von zusammengesetzten Fremdschlüsseln ist analog zu zusammengesetzten Primärschlüsseln.

Gegeben seien beispielhaft die folgenden Tabellen:

CREATE TABLE `raum` (
 `Buchstabe` char(1) NOT NULL,
 `RaumNr` decimal(3,2) NOT NULL,
 PRIMARY KEY (`Buchstabe`,`RaumNr`)
);

CREATE TABLE `findetstatt` (
 `Nr` int(11) DEFAULT NULL,
 `Belegnr` int(11) DEFAULT NULL,
 `Abk` varchar(5) DEFAULT NULL,
 `RaumNr` decimal(3,2) DEFAULT NULL,
 `Buchstabe` char(1) DEFAULT NULL
);

Ein zusammengesetzter Fremdschlüssel, der von von „findetstatt“ auf „raum“ verweist, wird nun erstellt mit:

alter table findetstatt add foreign key(buchstabe, raumnr) references raum(buchstabe,raumnr);

Falle: Error 1215

Zu beachten ist, dass die Reihenfolge, in der die Spalten des Fremdschlüssels angegeben werden, der Reihenfolge entsprechen muss wie sie in der Definition des Primärschlüssels, auf den sich der Fremdschlüssel bezieht, angegeben ist. Wird dies nicht beachtet, quittiert MySQL das mit einer nichtssagenden Fehlermeldung.

mysql> alter table findetstatt add foreign key(raumnr,buchstabe) references raum(raumnr,buchstabe);
ERROR 1215 (HY000): Cannot add foreign key constraint

Das gleiche passiert, wenn man auf die Idee kommt, nur die Spalte „RaumNr“ mit einem Fremdschlüssel-Constraint zu belegen, da sich dieser dann auf den zweiten Teil des Primärschlüssels in der Tabelle „raum“ bezieht:

mysql> alter table findetstatt add foreign key(raumnr) references raum(raumnr);
ERROR 1215 (HY000): Cannot add foreign key constraint

Wird nur der erste Teil eines mehrteiligen Primärschlüssels referenziert, ist das problemlos möglich, z.B.:

alter table findetstatt add foreign key(buchstabe) references raum(buchstabe);

 

Datenbanken, Teil 2: Das Entity-Relationship-Modell

Im ersten Teil der Serie haben wir festgestellt, dass der Einsatz von Datenbanken eine gute Sache ist, da sich der Entwickler nicht mehr mit den Grundfunktionen der Datenspeicherung befassen muss. Allerdings konnten wir auch schon erkennen, dass eine sinnvolle Datenmodellierung essenziell ist. Oder anders gesagt:

One does not simply create a database

Bevor ein sinnvoller Datenbankentwurf beginnen kann, ist es zunächst entscheidend, sich über den Ausschnitt der realen Welt, der abgebildet werden soll, im Klaren zu sein. Dazu empfiehlt sich das von Peter Chen 1976 vorgestellte Entity-Relationship-Modell, das Entitäten, also Dinge der realen Welt, ihre Eigenschaften und Beziehungen zwischen diesen beschreibt. In diesem Artikel werden wir uns mit den Grundlagen dieses Modells beschäftigen. Im Lehrbuch von Kemper und Eickler wird das Entity-Relationship-Modell in Kapitel 2 besprochen.

Da die eigentliche Datenspeicherung in den gängigen DBMS allerdings nach dem relationalen Modell, also in Tabellenform, erfolgt, müssen wir uns auch damit beschäftigen, wie man ein Entity-Relationship-Modell in das relationale Modell umwandelt. Dies ist in vielen Fällen recht umkompliziert und führt zu guten Datenbankschemata, die die im ersten Artikel der Serie beleuchteten Probleme wie Redundanzen nicht aufweisen.

Datenbanken, Teil 2: Das Entity-Relationship-Modell weiterlesen

Datenbanken, Teil 1

tl;dr

Datenbanken sind toll, weil sie die Grundaufgaben der Datenspeicherung übernehmen und man sich nicht mehr selber darum kümmern muss.

Datenbanken

Seit einiger Zeit unterrichte ich an der Hochschule Furtwangen im Studiengang Wirtschaftsinformatik das Fach Datenbanken. Im Laufe der Zeit ist dabei einiges an Vorlesungsmaterial, Übungsaufgaben und Notizen zu Eigenheiten von Software angefallen. Auch ein Podcast war dabei. Bisher war mein Material aber nur hochschulöffentlich. Außerdem gibt es bisher – außer den Slides – noch kein Skript zu meiner Vorlesung. Zeit, das alles mal zu ändern und die Notizen zu meiner Vorlesung in Form zu bringen und bei der Gelegenheit ins Blog zu stellen.

Aber ganz zu Anfang gilt es erst mal zu klären, warum man sich denn überhaupt mit Datenbanken befassen sollte. Oder anders gesagt:

Databases – Y U no use simple text file?

Um diese Frage zu klären, schauen wir uns ein – scheinbar – einfaches Beispiel an: eine Adressliste. Was kann da schon schiefgehen?

Datenbanken, Teil 1 weiterlesen

MySQL auf dem Mac: Systemdatenbank weg?

Heute wurde ich im Datenbanken-Praktikum auf dem Rechner eines Studenten mit einer MySQL-Installation konfrontiert, deren System-Datenbank (d.h. die Datenbank „mysql“) einfach mal verschwunden war. Diese Datenbank enthält unter anderem die Einstellungen für die Berechtigungen der Benutzer. Das ist recht ungünstig, denn der Server startet dann natürlich auch nicht mehr. Dass die fehlende System-Datenbank dafür der Grund ist, erfährt man nur durch Anschauen der Error-Logs, die im „data“-Verzeichnis der Installation (auf dem Mac normalerweise /usr/local/mysql/data) liegen. In diesem Verzeichnis fehlt dann auch das Unterverzeichnis „mysql“.

Als einfachster Weg, die Installation wieder zum Laufen zu bekommen und evtl. vorhandene Nutzdaten zu retten, erwies sich folgender:

  1. Das data-Verzeichnis umbenennen
  2. MySQL neu initialisieren, ab Version 5.7.6 mit:
    sudo mysqld_safe --initialize
  3. Wenn hier ein von der Intialisierung zufällig gesetztes root-Passwort angezeigt wird, so ist das unbedingt zu notieren. Es muss dann, wie bei einer Neuinstallation auch, beim ersten normalen Login geändert werden. Sollte zwar ein Passwort zufällig gesetzt, aber nicht angezeigt werden (war merkwürdigerweise bei mir so), muss evtl. anschließend die Prozedur zum Zurücksetzen des Passworts durchgeführt werden.
  4. Durch die Neuinitialisierung wurde ein neues data-Verzeichnis angelegt. Der Inhalt des alten data-Verzeichnisses kann nun ins neue kopiert werden.
  5. Der Server sollte sich jetzt wieder normal starten lassen.

Wenn der Rest des data-Verzeichnisses unbeschädigt war und wirklich nur die mysql-Datenbank gefehlt hat, sollten die anderen Datenbanken wieder in Ordnung sein.

MySQL auf dem Mac: FAQs

Die Systemvariable PATH setzen

Will man am Terminal nicht jedes Mal den vollständigen Pfad angeben, wenn man den MySQL-Client startet, muss man die Systemvariable PATH setzen. Dies geht, wenn man in der Datei „.profile“ (man beachte den Punkt am Anfang!) die Zeile „export PATH=/usr/local/mysql/bin:$PATH“ einfügt. Dies geht am Terminal am einfachsten mit folgendem Befehl:

echo "export PATH=/usr/local/mysql/bin:$PATH" >> .profile

Anschließend das Terminal komplett schließen und neu starten, damit die Änderung aktiv wird.

Einen Dump einer Datenbank erstellen

Eigentlich total easy. Im Terminal eingeben:

mysqldump -u root -p NameDerDatenbank > NameDerDatei.sql

Man muss natürlich nicht unbedingt den root-User benutzen, wenn man auch andere Datenbank-User mit den passenden Berechtigungen hat. Wenn für den Benutzer kein Passwort vergeben wurde, muss man das „-p“ weglassen.

Das root-Passwort von MySQL zurücksetzen

Weil es bei meinen Datenbank-Studierenden immer mal wieder nötig ist:

  1. MySQL-Server stoppen
  2. Terminal öffnen
  3. Folgende Befehle eingeben, um den MySQL-Server neu zu starten mit der Option, sämtliche Zugriffsrechte zu ignorieren. Dies benötigt die Eingabe des Mac-Admin-Passworts.
    sudo mysqld_safe --skip-grant-tables
  4. Ein zweites Terminal öffnen und mysql starten. Einloggen bei MySQL als root braucht nun kein Passwort mehr!
    mysql -u root
  5. An der MySQL-Befehlszeile:
    mysql> flush privileges;
    Query OK, 0 rows affected (0,01 sec)
    
    mysql> alter user 'root'@'localhost' identified by '';
    Query OK, 0 rows affected (0,00 sec)
    
    mysql> flush privileges;
    Query OK, 0 rows affected (0,00 sec)
    
    mysql> quit
    Bye

    Das Passwort ist nun zurückgesetzt. Es kann natürlich in den Anführungszeichen bei „identified by“ statt einem leeren Passwort ein neues Passwort eingesetzt werden.

  6. Wieder am Terminal sollte man nun den MySQL-Server, der mit „–skip-grant-tables“ gestartet wurde, wieder beenden:
    sudo killall mysqld
  7. Dann über die Systemeinstellungen den MySQL-Server wieder normal starten.
  8. Fertig!

Nach macOS-Update: Rechner herunterfahren dauert ewig?

Wenn nach einem Update des Betriebssystems der Rechner ewig zum Herunterfahren braucht, könnte das daran liegen, dass beim Update-Prozess manchmal (?) die Rechte des mysql-Verzeichnisses verstellt werden. Dann kann man folgendes tun:

  1. Das „data“-Verzeichnis aus dem MySQL-Verzeichnis (normalerweise /usr/local/mysql) an einen sicheren Ort kopieren.
  2. MySQL neu installieren. Das ist wohl der einfachste Weg, um die Rechte wieder korrekt zu bekommen.
  3. Das gesicherte data-Verzeichnis wieder an die selbe Stelle in das MySQL-Verzeichnis der Neuinstallation kopieren.