Monstersession 2. Teil: PRESSoo, VIAF und ISNI und eine Zauberbox

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Neben dem spannenden Vortrag zur Universellen Bibliographischen Kontrolle, gab es auch einen sehr interessanten Vortrag zu PRESSoo: FRBR and serials: the PRESSoo model von Patrick Le Boeuf und François-Xavier Pelegrin. 
Patric Le Boeuf berichtete darüber, das FRBRoo Modell auf Periodika zu erweitern. Ein nicht ganz unkompliziertes Unterfangen, da nach dem FRBR Modell eine Expression nicht vollständig ist, so lange noch weitere Teile veröffentlicht werden. Was bei Zeitschriften in der Regel ja der Fall ist. Diese Modell wird PRESSoo genannt.


Die Erweiterung von FRBRoo auf Zeitschriften wurde für die Modellierung der Daten des ISSN-Zentrums benötigt und wurde innerhalb von einem halben Jahr in einer Hauruckaktion modelliert und im März 2013 wurde die Version 0.1 zur Kommentierung und im Juni 2014 die überarbeitete Version 1.0 veröffentlicht.

Kern des Konzepts ist das „Serial Work“, dessen Expression erst vollständig ist, wenn die Zeitschrift nicht weiter läuft. Da dieser Teil aber der uninteressanteste an Zeitschriften ist, wurde in diesem Modell der Bereich der Expressionen nicht ausmodelliert.

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Ein weiterere wichtige Entität ist die „Issuing Rule“ die die Sprache, Häufigkeit und Art der Zeitschriftenausgaben bestimmt. Diese „Issuing Rule“ kann in einigen Fällen von der tatsächlichen Veröffentlichungsweise abweichen, wenn es Sonderausgaben etc. gibt.

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Ein weiterer Teil, der in dem Modell aufwändig konstruiert wurde, sind Aufspaltungen und Zusammenführungen von Zeitschriften.

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Aktuell wird geprüft ob das PRESSoo-Modell nach dem neuen Regelwerk zur Verabschiedung von IFLA-Standards als ein Standard veröffentlicht werden kann, der von der IFLA unterstützt wird.

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Der Vortrag ISNI and VIAF – Transforming ways of trustfully consolidating identities berichtete über die zwei internationalen Ansätze zur Identifikation von Personen: ISNI und VIAF. (LINK VIAF)
VIAF™ (Virtual International Authority File) kombiniert mehrere Normdateien in einem von OCLC gehosteten Normdatendienst. Ziel dieses Dienstes ist die Steigerung des Nutzens der bibliothekarischen Normdateien bei gleichzeitiger Kostenreduzierung, indem weitgenutzte Normdateien zusammengeführt und verlinkt und so die Daten im Web zugänglich gemacht werden.“ (von http://www.viaf.org/)

Die ISNI ist eine internationale Standardnummer zur Identifikation von Personen, die durch die ISO 27729 kontrolliert wird. Im Gegensatz zu VIAF handelet es sich um eine Domainübergreifende Identifikationsnummer und ermöglicht so ein einfaches Matching von verschiedenen Personendaten für die eigenen Normdaten.

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Als letzten Vortrag hat Gorden Dunsire über ein Bottom Up Modell der UBC philosophiert: The local in the global: universal bibliographic control from the bottom up.
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Wie man deutlich auf seinen Folien sieht wurde an vielen Stellen unterschiedlich auf die Idee der Universellen Bibliografischen Kontrolle reagiert und eine Vielzahl von verschiedenen Standards und Austauschformaten dafür entwickelt.

Problematisch bei den verschiedenen Standards ist vor allem dass die Informationen in verschiedenen Granularitätsstufen abgespeichert werden und um diese global austauschen zu können, Informationen entweder auseinandergenommen oder zusammengesetzt werden müssen.
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Sein Lösungsansatz war eine Reihe von „Zauberboxen“, die sich wie Module zusammenstecken lassen und eine Konvertierung von einem Standard in den anderen in mehrere Richtungen ermöglichen.

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Persönlich bin ich mir nicht ganz sicher, ob das wirklich einwandfrei funktionieren würde…. würde diese Funktionen aber sehr begrüßen.

Position:Lyon