So schlimm beinah, als einen König zu töten

O, I am slain. — Polonius

aus: Hamlet, dritter Aufzug, vierte Szene / William Shakespeare

Während im Vereinigten Königreich bei Internet-Providern wohl ab Jahresende Pornofilter kommen und in Deutschland bei der CSU nun auch darüber nachgedacht wird, werden bereits jetzt anderswo in Großbritannien keine halben Sachen gemacht. Wie die „Zeit“ berichtet, wurden durch den Internet-Filter der British Library die Werke Shakespeares wegen Gewalttätigkeiten blockiert.

Mag das in diesem Fall noch eine bedauerliche Fehlfunktion sein, muss man die Gefahr sehen, die darin besteht, dass ein solcher Inhaltsfilter praktisch beliebige Inhalte filtern kann. Wird als nächstes in Schulen der Zugriff auf die „Fünf Freunde“ und „Peter Pan“ gesperrt, weil die darin vermittelten Rollenbilder nicht mehr zeitgemäß sind? Besteht dann überhaupt noch ein Unterschied zwischen solchen Internet-Filtern und einer Internet-Zensur, wie sie in China stattfindet?

Bleiben wir doch besser bei Artikel 5 Absatz 1 unseres Grundgesetzes und nutzen unser Recht, uns aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.

Ein Gedanke zu „So schlimm beinah, als einen König zu töten

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