Das HTML-Tag <img> ist eine tolle Sache. Ohne es gäbe es keine Bilder auf Webseiten. In dem Tag gibt man die URL an, an der sich die anzuzeigende Bilddatei befindet. Meistens befindet sich das Bild auf dem selben Web-Server wie die Seite, aber nicht immer. Man kann sogar fremde Bilder auf eigene Seiten einbinden. Und genau dort beginnt der Spaß!
Vor einigen Jahren, als ich noch Doktorand in Dublin war, habe ich mal für meine Forschung einen Algorithmus mit dem Namen Triskel geschrieben. Das Triskel (oder die Triskele) ist ein dreiteiliges Zeichen, dass sich in Irland vielfach findet, zum Beispiel an der steinzeitlichen Anlage in Newgrange. Später wurde es von den Kelten verwendet und noch später von Christen als Dreifaltigkeitssymbol gedeutet. Weil die Zahl 3 bei meinem Algorithmus eine Rolle spielt, habe ich den Namen gewählt und zur Illustration ein Bild (siehe oben) gezeichnet, das man immer noch auf meiner Homepage findet.
Das Triskel als keltisches Symbol erfreut sich auch als Avatar in einschlägigen Internetforen einer gewissen Beliebtheit. Und weil ein Teilnehmer eines französischsprachigen Forums mein Triskel wohl ganz gut fand, hat er es verwendet. Und zwar, indem er direkt das Bild von meiner Seite aus eingebunden hat, wie ich schon vor einiger Zeit in meinen Server-Logs gesehen haben. Da das <img>-Tag nun einmal so funktioniert wie es funktioniert, hat das auch ganz gut geklappt. Zumindest bis heute Abend. Heute Mittag sah das Forum jedenfalls noch so aus:
Bis jetzt hat mich das auch nicht weiter gestört. Heute habe ich aber mal wieder meine Logfiles durchgesehen und festgestellt, dass mein Triskel jetzt auch in einem Blog verwendet wird, das sich mit Esoterik und vor allem Tarot befasst.
Und jetzt war mir nach ein bisschen Spaß. 🙂 Die Gefahr, wenn man als Web-Autor ein Bild von einer fremden Seite einbindet, besteht offensichtlich darin, dass man diese Bilddatei nicht unter Kontrolle hat. Zum Beispiel könnte das Bild aus dem Netz genommen werden. Dann ist es weg. Aber das Bild könnte auch unter dem selben Namen mit etwas völlig anderem ersetzt werden. Und so hat man auf einmal einen Katzen-Avatar…
… oder Strauchratten-Content auf seiner Webseite.
Schlimmstenfalls kommen sogar kubanische Revolutionäre zu Besuch und zerschießen einem das Layout.
Und die Moral von der Geschicht: Fremde Bilder linkt man nicht! 🙂
Wer sich den aktuellen Zustand des Dramas anschauen will, schaue dort:
- http://www.esteren.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=307
- http://secretsdutarot.blogspot.de/2012/09/limperatrice-arcane-3.html
sehr schön einfach mal den Esoterikern die kubanische Propaganda in die Seite einzubinden!
… wobei mal seitens des Webservers ja sowohl erreichen kann, dass jede einbindende Website ihr individuelles Bild zu sehen bekommt als auch sogar jeder anfragende Betrachter. Letztendlich ist das „Uniforme“ an einem URL nur der „Locator“ und nicht die „Resource“.
Hallo Guido, sehr guter Punkt! Für den konkreten Anwendungsfall wäre mir das aber zu viel Gefummel in der Serverkonfiguration, zumal ich selbst oft z.B. aus Beiträgen in Foren auf Bilder verlinke, die auf meinem Webspace liegen und dann ja dafür auch noch Ausnahmen her müssten.